Die Solarbranche boomt in Deutschland. Immer mehr Menschen wollen sich eine Solaranlage auf das Dach bauen lassen und so ihre Energiekosten senken. Doch der Boom könnte ein jähes Ende finden. Der neue Standard für Module aus China ist in Deutschland nur bedingt zulässig.
Solarmodule aus China werden zu groß für Deutschland
Nachdem Deutschland seine Solarindustrie vergrault hat, ist China jetzt führend auf der Welt. Von dort kommt die meiste Solartechnologie. Wenn sich dort die größten Hersteller von Solarzellen zusammenschließen und einen neuen Standard festlegen, dann hat das auch große Auswirkungen auf Deutschland und die hier geltenden Regeln. Genau das ist passiert.
Laut der IT-Times haben sich die neun führenden Modulhersteller getroffen und einen neuen Standard festgelegt. Dazu gehören Canadian Solar, Risen Energy, JA Solar, JinkoSolar, Lingi, TW Solar, Trina Solar, Astronergy und DAS Solar. Weitere Anbieter könnten sich daran orientieren.
Die zukünftig gleichgroßen Solarmodule sollen sich positiv auf die Lieferketten auswirken, Materialverschwendung und Anwendungsschwierigkeiten reduzieren. Insgesamt also eine positive Entwicklung, um den großen Bedarf auf der Welt besser abdecken zu können. Doch nicht für Deutschland, denn mit Abmessungen von 2,38 x 1,13 Metern sind die Solarmodule für Deutschland eindeutig zu groß (Quelle: Computerbild). Hierzulande dürfen Solarmodule mit einer Fläche von 2 Quadratmetern nämlich nicht auf dem Dach montiert werden.
Auch Balkonkraftwerke wären betroffen
Das Problem würde aber nicht nur klassische Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Häusern betreffen, sondern auch Balkonkraftwerke. Erst kürzlich hatte Priwatt ein Monster-Balkonkraftwerk mit zwei 540-Watt-Solarmodulen eingeführt. Die Solarzellen sind mit 2,26 x 1,13 Metern viel zu groß und dürfen deswegen nur am Boden genutzt werden.
Unlösbar ist das Problem aber nicht. Deutschland müsste die Vorgaben für die Größe von Solarmodulen ab einer bestimmten Höhe ändern, ansonsten wird der Solarboom massiv ausgebremst. Der Trend geht nun einmal zu mehr Leistung pro Modul, damit mehr Ertrag erzeugt werden kann. Und genau da bestimmen die chinesischen Unternehmen jetzt den Kurs.