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Purer Müll? Von wegen! Diesen Steam-Geheimtipp habe ich völlig unterschätzt

Contraband Police konnte mich wider Erwarten in den Bann ziehen. (© PlayWay S.A.)
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Ein altes deutsches Sprichwort besagt: Man soll ein Spiel nicht nach seinen Steam-Screenshots beurteilen … oder so ähnlich. Denn manchmal entpuppt sich scheinbarer Trash als kleine Gaming-Perle. So erging es mir auch bei Contraband Police. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich den absurden Genre-Mix nach einer halben Stunde wieder von meiner Platte fege – stattdessen wurde ich 13 Stunden lang erstaunlich gut unterhalten.

Ein Kommentar von Robert Kohlick.

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Hype-Spiel auf Steam: Was ist Contraband Police?

Guten Morgen, Genosse! Fahrzeugpapiere, Reisepass, Personal- und Impfausweis, Ladungsliste, Einreisegenehmigung und den Arbeitsbescheid hätte ich gerne. Danke! Na, was haben wir denn da? Die Erkennungsnummern auf ihrem Reisepass und dem Personalausweis stimmen nicht überein! Auf dem einen steht hinten ein O, auf dem anderen eine 0. Tut mir leid, aber so kann ich sie nicht passieren lassen. Bitte einmal das Fahrzeug wenden und den Prüfbereich verlassen. Ich wünsche einen angenehmen Tag, Genosse!

Klingt das für euch nach Spaß? Nicht wirklich, oder? Genau das ging mir Anfang März auch durch den Kopf als Contraband Police erschien. Die Steam-Spieler schienen das jedoch anders zu sehen. In den ersten paar Tagen nach dem Release zeckte sich Contraband Police in den Steam-Charts fest, zudem bewerten 94 Prozent der Spieler es positiv. Was steckt hinter dem Hype?

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Knapp 13 Spielstunden später kann ich das positive Spieler-Feedback endlich nachvollziehen. Denn Contraband Police mag in Sachen Gameplay keine Offenbarung sein, ist jedoch alles andere als billiger Steam-Trash.

Preisfrage: Den guten Emin Atmaca werden wir wegen eines Regelverstoßes ablehnen müssen. Seht ihr, wieso? (© PlayWay)

Aktuell wird Contraband Police für 19,50 Euro auf Steam angeboten:

Contraband Police

Contraband Police

Crazy Rocks

So spielt sich Contraband Police

In den digitalen 1980er Jahren schlüpfen wir in die Rolle eines Grenzschutzinspektors, der an der Grenze des fiktiven sowjetischen Landes Acaristan für Recht und Ordnung sorgen soll. Um das zu gewährleisten, ist es unsere Aufgabe, die Dokumente aller Einreisenden sorgfältig zu kontrollieren, potenzielle Schmuggelware aus dem Verkehr zu ziehen und deren Besitzer dingfest zu machen. Letztere markieren ihre Verstecke netterweise mit einem auffälligem Schlangenzeichen, welches unter der Einstrahlung unserer UV-Lampe sichtbar wird. Das alles geschieht in der Ego-Perspektive.

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Stimmt die Gepäckliste auch mit der mitgeführten Ladung überein? Mit dem Klemmbrett behalten wir den Überblick (© Screenshot GIGA)

Für jede erfolgreich abgeschlossene Kontrolle gibt es ein bisschen Geld aufs Konto, wenn wir jemanden unrechtmäßig die Grenze passieren lassen oder abweisen, müssen wir Strafe zahlen. Unseren Gewinn investieren wir in neue Ausrüstung, kaufen Upgrades für unseren Grenzposten oder befördern unsere Kollegen, die uns im Falle eines Hinterhalts mit Waffengewalt tatkräftig zur Seite stehen.

Denn immer wieder kommt es vor, dass wir uns gegen anstürmende Rebellen oder Banditen zur Wehr setzen müssen. In diesen Situationen wird Contraband Police kurzzeitig zum Ego-Shooter. Wahlweise mit Pistole, MP, Sturm-, Jagdgewehr, Schrotflinte oder sogar mit Granaten bringen wir die Widersacher zur Strecke. Packende Feuergefechte und krasse Skriptszenen wie in Call of Duty sollte man zwar nicht erwarten, die Schusswechsel lockern das Gameplay jedoch etwas auf und lassen vor allem in den ersten Stunden ein wenig Spannung aufkommen.

Bock auf ein bisschen Bewegtbild, um euch einen besseren Eindruck vom Spiel zu verschaffen? Dann werft doch einfach einen Blick in den Trailer:

Contraband Police – offizieller Release-Trailer

Auch Verfolgungsjagden sind Teil des Jobs. Denn wenn sich ein Schmuggler der Festnahme widersetzt und mit seinem Fahrzeug flüchtet, ist es unsere Aufgabe, den Schurken von der Straße zu drängen und festzunehmen. Nach Feierabend können wir unseren Dienstwagen auch dazu nutzen, um die recht kleine Open World zu erkunden und dort einige Collectibles zu entdecken.

Mit dem rostigen Polizeitransporter transportieren wir konfiszierte Schmugglerware zur Polizeilager und bekommen dafür etwas Geld gutgeschrieben. (© Screenshot GIGA)

Und weil das alles noch nicht genug ist, gibt es auch einige Story-Missionen, in denen wir Entscheidungen treffen, die sich auf die Zukunft unseres Heimatlandes auswirken. Bleiben wir dem Regime treu, für das wir arbeiten? Oder schlagen wir uns heimlich auf die Seite der Rebellen und unterstützen sie bei ihrem Versuch, die Regierung zu stürzen? Große Auswirkungen auf das Gameplay haben diese Entscheidungen zwar nicht, jedoch können wir auf diese Weise das Ende des Spiels beeinflussen.

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Contraband Police weiß, wann die Luft raus ist

Auch wenn es auf dem digitalen Papier so aussehen mag, als ob Contraband Police genug Gameplay-Mechaniken für Dutzende Stunde Spielspaß bietet, ist es nach rund 13 Stunden vorbei – und das ist gut so! Denn genau in dem Moment, als ich so langsam genug von dem absurden Genre-Mix hatte, lief der Abspann.

Unterm Strich ist Contraband Police aus rein technischer Sicht immer noch Trash. Die Grafik wirkt altbacken, die Fahrzeugsteuerung ist umständlich, das Shooter-Gameplay aufs Nötigste reduziert. Trotzdem versprüht es eine Menge Charme und bietet eine Spielerfahrung, die man nur selten findet. Und wahrscheinlich wird es mir genau deswegen noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Falls ihr gerade Lust und auf ein kurzes und knackiges Spiel habt, solltet ihr Contraband Police ruhig eine Chance geben – es kostet immerhin auch keine 20 Euro. Und wenn ihr nicht die Katze im Sack kaufen wollt: Für Unentschlossene bieten die Entwickler auch eine kostenlose Demo direkt über Steam an. Spätestens jetzt gibt es keine valide Ausrede mehr!

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