Das Bundesamt für Strahlenschutz betreibt etwa 1.700 Messstationen in Deutschland, mit denen die Strahlung gemessen wird. Auf einer interaktiven Karte könnt ihr euch anschauen, wo die Radioaktivität in Deutschland am höchsten ist. Im Notfall soll die Bevölkerung so besser geschützt werden können.
Radioaktive Strahlung in Deutschland auf Karte betrachten
Wer schon einmal wissen wollte, wie hoch die Strahlenbelastung in seiner Gegend ist, kann das auf einer interaktiven Karte sehen. Das Bundesamt für Strahlenschutz betreibt ein Ortsdosisleistungs-Messnetz (ODL-Messnetz), mit dem an etwa 1.700 Messstationen in ganz Deutschland permanent die Strahlenbelastung gemessen wird. Sollte es zu einer erhöhten Strahlenbelastung kommen, ist das System mit einem Informationssystem verbunden, mit dem die Behörde direkt über eine erhöhte Gammastrahlung in der Atmosphäre informiert wird.
Das ODL-Messnetz wird aber nicht nur zur Erkennung von erhöhter Strahlung verwendet, sondern soll auch im Katastrophenfall, wenn eine Wolke nach einem Schadensfall in einem Kernreaktor freigesetzt wird, dabei helfen, die Notfallmaßnahmen genau zu koordinieren. Anhand der Werte und der Bewegungsrichtung können so wichtige Daten gewonnen, die Bevölkerung informiert und die richtigen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden. Die Messstationen stehen meist auf Wiesen, wo um sie herum in einem Radius von 20 Metern kein Bewuchs die Messung beeinflussen kann. Jeder kann sich die Karte mit aktuellen Werten anschauen.
Etwa alle 20 Kilometer steht eine Sonde, die zwei Geiger-Müller-Zählrohre beinhaltet. Diese messen die Strahlung vor Ort unabhängig voneinander, um sichere Ergebnisse zu erhalten. Die Messung erfolgt einen Meter über dem Boden. Alle Sonden sind per Kabel mit der Messstation verbunden, wo sie mit Strom versorgt werden. Die Meldung der Werte erfolgt per Telefonnetz. Die Werte der Sonden werden mit einem Abstand von 10 Minuten bis 2 Stunden abgefragt. Bei erhöhter Strahlung oder einem Ausfall wird sofort ein Signal übermittelt und die Behörde so ohne Verzögerung gewarnt.
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Karte von Europa auch verfügbar
Wer sich nicht nur für die Werte in Deutschland, sondern auch in Europa interessiert, kann sich die Karte von der „European Radiological Data Exchange Platform“ anschauen. Dort werden alle Daten der Länder gesammelt und auf einer großen Karte angezeigt.