E-Auto oder Verbrenner? Vor dieser Frage stehen in Zukunft alle Autokäufer, wenn sie sich einen Stromer denn leisten können. Wie eine Umfrage zeigt, sind viele E-Auto-Fahrer mit ihrer Entscheidung aber unzufrieden, weil teure Stromkosten ihnen einen Strich durch die Rechnung machen. Doch das ist nicht der einzige Grund.
Viele Deutsche bereuen den Wechsel aufs E-Auto
53 Prozent der deutschen E-Auto-Fahrer bereuen, dass sie sich für einen Stromer entschieden haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von YouGov im Auftrag des dänischen Unternehmens Monta, das Software für E-Auto-Ladesysteme anbietet. Der wichtigste Grund für die Unzufriedenheit mit ihrem Elektroauto sind demnach die gestiegenen Strompreise.
Auch bei den Unentschlossenen spielt der volatile Strompreis eine wichtige Rolle. Ein Viertel der potenziellen E-Auto-Käufer gab an, die Unsicherheit beim Strompreis sei ein Hinderungsgrund.
In Frankreich sind der Umfrage zufolge die E-Auto-Fahrer mit 54 Prozent ebenso unzufrieden mit der Kostenentwicklung ihrer Fahrzeuge. Anders sieht es in Großbritannien aus. Dort gaben trotz höherer Kosten 58 Prozent an, dass sie mit ihren E-Autos zufrieden sind (Quelle: Edison Media).
Welcher Antrieb günstiger ist, kommt auf die Perspektive an:
Für Max Scherer von Monta liegt die Unzufriedenheit der Deutschen auch an falschen Erwartungen: „Das Laden eines Elektroautos ist in den letzten Jahren teurer geworden. Untersuchungen belegen aber auch, dass die Deutschen einen Ladevorgang tendenziell kostenintensiver einschätzen, als er tatsächlich ist.“
Denn die Kosten sind oft nicht einfach zu erfassen. Wer zuhause lädt ohne App oder Wallbox, die die Kosten direkt verrät, erfährt manchmal erst auf der Stromrechnung, wie viel so eine Akkuladung kostet. An öffentlichen Ladestationen sorgt hingegen der Tarifdschungel für Verwirrung. Ab Sommer 2024 soll sich das zumindest etwas bessern.
E-Auto günstig laden: So könnt ihr die Kosten senken
Wer das E-Auto möglichst günstig laden will, sollte auf eine Wallbox zuhause sowie einen passenden Stromvertrag für E-Autos setzen. Im Idealfall können E-Auto-Fahrer mit einer eigenen Solaranlage die Kosten zusätzlich drücken. Seid ihr als E-Auto-Fahrer aber auf das öffentliche Netz angewiesen, kommt ihr am klassischen Preisvergleich der verschiedenen Ladeanbieter kaum vorbei.
Was die Befragten offenbar außer Acht lassen: Auch die Spritpreise sind keine sichere Bank. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass Autofahrer egal welcher Antriebsart nicht vor Kostensteigerungen geschützt sind. Ein Ausschlusskriterium sollte das gegenüber Verbrennern also nicht sein.