Das Erste, das mich von der Maiden-Demo zu Resident Evil 8 Village überzeugt hat, war der Moment, als ich nicht mehr normal laufen wollte. Ihr wisst schon? Wenn ihr derart lange schleicht, dass ihr in schierer Paranoia ins Stehen wechselt, um zu prüfen, ob ihr wirklich noch schleicht? Das war meine Maiden-Erfahrung.
„Wird Resident Evil Village wieder derart schlimm, wie Resident Evil 7?“, habe ich mich bei den ersten Trailern gefragt, und dann noch einmal, als die Demo „Maiden“ auf meine PS5 heruntergeladen wurde. Seltsamerweise habe ich nicht damit gerechnet. Dass Capcom erneut ein so horrendes Spiel auf den Markt werfen kann; dass es (mich und andere) nicht enttäuscht.
Aber 2021 beginnt mit Hoffnung. Für mich und die Horror-Community, denn Maiden ist alles, was ich wollte – es ist schrecklich, fies, tödlich und wunderschön. Herzlichen Dank, Capcom.
Bin für Fotos sogar ins Stehen gewechselt (ungerne)
Es ist ein ekelhafter, tropfender, dreckiger und womöglich übelriechender Gefängnis-Keller, in dem ihr erwacht. Ein Loch in einem Stück Holz hat euch wohl als Klo gedient, die Wände sehen mies aus. Es knackt und knarrt; sind das Schritte? Ich schrecke heftig zusammen, als ich gegen meine Zellentür stolpere und es laut scheppert. DANKE, Spiel! Ab diesem Moment bin ich in den Schleich-Modus gewechselt und bin nur aufgestanden, um Fotos zu schießen oder zu kontrollieren, dass ich auch ja wirklich noch schleiche!
Ich will eure Erfahrung in der Maiden-Demo nicht spoilern, deshalb nur so viel: Ihr erwacht in einem Gefängnis-Keller, aus dem ihr entkommen sollt. Euer Weg wird euch bei der Flucht über (recht einfache) Rätsel stolpern lassen und dann in jene wunderschön-böse Villa führen, die auch im Spiel eine große Rolle einnehmen soll. Außerdem: Ihr seid nicht allein. Was zu erwarten war.
Maiden spielt sich wie ein Stück vom Redient-Evil-7-Kuchen, angereichert mit prunkvollem Luxus, atemlos schöner Grafik und ekelhafter Ekelhaftigkeit, die wir im vorherigen Teil lieben gelernt haben. Die Spannung hockt von Anbeginn auf eurer Schulter, macht euch auf Schritte und etwaige Geräusche aufmerksam und lässt euch zuweilen ohne Grund mehrere Minuten in dunklen Ecken hocken. Einfach nur, weil ihr denkt, dass da etwas Böses kommt. Nicht, dass es nicht kommt. Aber wer weiß schon, wann genau?
Aufgefallen sind mir gleichsam ein paar neue psychologische Tricks, die zum gnadenlosen Angstmachen eingesetzt werden. Dinge, die sich etwa verändern, wenn ihr erneut an ihnen vorbeischleicht. Dinge, die sich nicht verändern sollten. Falls Resident Evil 8 Village der Demo in nichts nachsteht, so glaube ich, dass wir Capcom gratulieren können.
Und nein, Maiden bespritzt euch nicht nur mit blutiger Atmosphäre – es macht auch wahr, was es verspricht, wenn ihr exakt auf jene Gegner trefft, die bereits angekündigt wurden. Wenngleich es in der Demo (im Gegensatz zum vollen Spiel) nicht möglich ist, zu kämpfen, so deuten sich hier trotzdem jene knifflig-fiesen Boss-Kämpfe an, die uns schon im siebten Teil das Fürchten gelehrt haben.
Kurz gesagt: Alles richtig gemacht, Maiden. Jetzt muss nur noch das volle Spiel genauso überzeugen, aber meine Hoffnung darin ist exponentiell gewachsen, nachdem ich die Demo in einer knappen Stunde durchschlichen habe. Ohne zu Atmen, versteht sich. Damit mich niemand hört, während ich mich verstecke.
„Maiden“ herunterladen: Alles zur Maiden-Demo von RE8 Village auf einen Blick.
Bislang ist die einstündige Maiden-Demo zu Resident Evil 8 Village nur auf der PS5 erschienen – natürlich kostenlos. Alle anderen Plattformen sollen im Frühjahr folgen, auch die PS4. Resident Evil 8 Village erscheint am 7. Mai 2021 für PS5, PS4, PC, Xbox One sowie Xbox Series X/S.