Als Reaktion auf Spionagevorwürfe behauptet Chinas Regulierungsbehörde jetzt, dass Speicherchips des US-Herstellers Micron Technology unsicher seien. Aufgrund von „erheblichen Sicherheitsrisiken“ wird der Verkauf jetzt teilweise eingeschränkt.
Micron-Produkte sind unsicher, sagt China
Nachdem die USA und viele andere westliche Länder Huawei-Produkte als Sicherheitsrisiko eingestuft haben, holt China jetzt zum Gegenschlag aus. Die chinesische Cyberspace-Regulierungsbehörde erklärt, dass Speicher-Chips des amerikanischen Herstellers Micron Technology bei einer Überprüfung zur Netzwerksicherheit durchgefallen seien. Betreibern wichtiger Infrastruktur im Land ist es fortan untersagt, Produkte des Unternehmens zu kaufen.
Die Regulierungsbehörde gibt an, dass die Überprüfung „erhebliche Sicherheitsrisiken für Chinas kritische Informationsinfrastruktur“ aufweisen würde. Chinas nationale Sicherheit sei durch Micron Technology beeinträchtigt. Welche Risiken genau festgestellt wurden und welche Micron-Produkte im Detail von dem Bann betroffen sind, hat die Behörde nicht erläutert.
In einer ersten Stellungnahme erklärt der Speicher-Chip-Hersteller, dass man von der Behörde über das Ergebnis der Überprüfung unterrichtet wurde. Micron „freue sich darauf, die Gespräche mit den chinesischen Behörden fortzusetzen“ (Quelle: Reuters).
Experten gehen davon aus, dass sich das Verkaufsverbot nur minimal auf Microns Chinageschäft auswirken wird. Die wichtigsten Kunden des US-Unternehmens seien Hersteller von Unterhaltungselektronik. Die Chips würden nur selten in kritischer Infrastruktur verbaut. Micron erzielt etwa 10 Prozent seines weltweiten Umsatzes in China.
Von Huawei haben wir uns zuletzt das P60 Pro angeschaut:
Deutschland: Keine Risiken durch Huawei-Produkte
Während einige Länder beim Aufbau ihrer 5G-Netze kategorisch auf Huawei verzichten, ist die Lage in Deutschland anders. Nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind bei Überprüfungen von Huawei-Bauteilen keine Beanstandungen aufgetreten. Für Huawei wird die Luft aber trotzdem auch in Deutschland immer dünner.