Bei 220,32 Euro pro Jahr für den Rundfunkbeitrag könnte es nicht bleiben: Der neue Chef der Gebührenkommission KEF hat schon ein erstes Argument parat, warum die „GEZ-Gebühr“ im Jahr 2024 steigen könnte. Noch ist aber nichts beschlossen.
Rundfunkbeitrag: Erhöhung wegen Inflation?
Seit Januar 2022 hat die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) mit Martin Detzel einen neuen Vorsitzenden. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat er sich jetzt zu einer möglichen Erhöhung des Rundfunkbeitrags geäußert. Der ehemals „GEZ-Gebühr“ genannte Beitrag könnte ab 2024 „nominal steigen“ – auch wenn alle Möglichkeiten zur Einsparung berücksichtigt werden.
Als Grund für eine mögliche Erhöhung gibt Detzel die Inflation an. Oder anders formuliert: Weil ohnehin alles teurer wird, muss auch der Rundfunkbeitrag angepasst werden. Ob eine solche Erhöhung „dem Bürger zumutbar ist“, hat aber die Politik zu entscheiden.
Detzel hebt in der Argumentation die nach seiner Meinung zuletzt gestiegene Bedeutung der öffentlich-rechtlichen Sender hervor. Während der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben ARD, ZDF und Deutschlandfunk gezeigt, wie wichtig sie seien. Nutzungszahlen haben zugenommen, so Detzel.
Einer Beitragssenkung erteilt er eine klare Absage. Aufwendungen der Sender „unbegründet“ zu kürzen, sei nicht Aufgabe der KEF. Einen „Einspardruck“ möchte er nicht erzeugen (Quelle: FAZ).
Das hält die GIGA-Redaktion vom Rundfunkbeitrag:
Rekordeinnahmen durch Rundfunkbeitrag
Seit der Erhöhung der monatlich zu zahlenden Summe um 86 Cent auf 18,36 Euro sprudeln die Einnahmen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Pro Jahr erhalten sie etwa 9 Milliarden Euro. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) konnte sich zuletzt über ein Plus von 35 Millionen Euro freuen, während „GEZ“-Verweigerer für eine große Lücke sorgen. Zuletzt hatte auch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts für Aufsehen gesorgt.
Im Gegensatz zu Detzels Ansicht gibt es aber in der Politik Stimmen, die eher eine Erleichterung beim Rundfunkbeitrag befürworten. Auch ihnen gilt die Inflation dafür als Grund.