Russland plant den Wechsel von Windows zu Linux. Das Ministerium für digitale Entwicklung will IT-Dienstleister dazu zwingen, ihre Lösungen künftig für Linux-Systeme bereitzustellen. Westliche Sanktionen dürften der Grund für das Umdenken sein.
Russland: Wechsel von Windows zu Linux
Wer in Zukunft an öffentlichen Aufträgen im IT-Sektor in Russland interessiert ist, muss Linux-Software anbieten. So die Pläne des russischen Ministeriums für digitale Entwicklung, die gegenüber einer Wirtschaftszeitung bestätigt wurden. Wer sich nicht an die Regel hält, fliegt aus dem Register, in dem die bevorzugten IT-Unternehmen des Landes aufgelistet sind. Neue Verträge werden dann nicht mehr geschlossen.
Das Register ist nicht nur für Aufträge der russischen Verwaltung wichtig. Unternehmen profitieren darüber hinaus noch von mehreren Steuervergünstigungen und zahlen weniger an Versicherungsbeiträgen. Derzeit sind etwa 4.400 Unternehmen auf der Liste zu finden. Sie alle müssen sich den Plänen nach bei ihren angebotenen Produkten von Windows verabschieden (Quelle: Kommersant).
Sanktionen westlicher Länder wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine dürften der Auslöser für den Umstieg sein. In Zukunft wird es für Russland nicht einfacher werden, Microsoft-Software zu erhalten. Der Konzern beteiligt sich an den Sanktionen und hat das Angebot in Russland deutlich zurückgefahren. Downloads für Windows 10 und 11 sowie das Insider-Programm stehen unter anderem nicht mehr zur Verfügung.
Windows 11 lässt sich auch auf älteren Rechnern installieren:
Handy und PC: Russische Software muss installiert sein
Bereits seit 2019 gibt es ein Gesetz, nach dem bei in Russland verkauften PCs und Notebooks russische Software verwendet werden muss. Bei Smartphones unternimmt das Land ebenfalls Versuche, den Einfluss der amerikanischen Betriebssysteme Android und iOS mit einer eigenen Variante von Sailfish OS einzuschränken.