Deutliche Worte: Andreas Beck, Serviceleiter bei Samsung Electronics, hat jetzt gewarnt: Neue Pläne der Politik würden zu klobigeren Handys führen, die auch schneller kaputt gehen. Leidtragende wären die Verbraucher.
„Das Gegenteil von gut ist gut gemeint“, weiß der Volksmund. Beim Thema verpflichtende austauschbare Akkus scheint sich die Weisheit wieder zu bestätigen, glaubt zumindest Samsung. In einer Anhörung zum Thema Elektroschrott im Bundestag hat Samsung-Manager Andreas Beck jetzt vor den Plänen der Politik gewarnt und die Nachteile für Verbraucher skizziert.
Samsung warnt vor austauschbaren Akkus in Handys
Entsprechende Handys mit Wechsel-Akku, so Beck, wären „automatisch etwas klobiger.“ Bei einer Pflicht müsste Samsung „Produkte speziell für Deutsche“ entwickeln, was dazu führen könnte, dass Bundesbürger schickere Modelle im Ausland bestellen. Aktuelle Samsung-Geräte, die einen fest verklebten Akku besitzen, würden in der Produktion außerdem weniger Material verbrauchen und gingen durch einen besseren Schutz vor Staub und Wasser auch weniger schnell kaputt.
Die Nachteile liegen für den Serviceleiter bei Samsung Electronics in Deutschland auf der Hand: Ein höherer Materialverbrauch, dickere Handys gepaart mit einer kürzeren Lebensdauer der Geräte und einer unsachgemäßen Entsorgung der wechselbaren Akkus. Und: „Eine Selbstreparatur wird von Verbrauchern bisher nicht nachgefragt“, unterstreicht Bock.
Beim neuen Galaxy S21 ist der Akku ebenfalls fest verklebt:
EU-Pläne: Akkus unter 5 Kilo sollten austauschbar sein
Für Sascha Roth vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) wäre eine Verpflichtung zum Verbau von wechselbaren Akkus hingegen ein Segen. „Wir brauchen nachhaltigen Konsum“, sagte Roth laut Heise. Einzelne Smartphone-Hersteller würden außerdem Geräte mit Wechsel-Akku anbieten, ihm seien dazu keine Klagen bekannt. Hintergrund der Anhörung sind Pläne der EU-Kommission, dass Akkus unter 5 Kilogramm vom Nutzer austauschbar sein sollen.