Netflix-Kunden bangen seit Monaten: Wann macht der Streaming-Dienst Ernst und verlangt mehr Geld für geteilte Accounts? In ersten Ländern steht der Preisaufschlag jetzt fest – und der hat es in sich. Auch Kunden in Deutschland sollten sich auf heftige Extrakosten einstellen.
Account-Sharing vor dem Aus: Netflix will Geld sehen
Offiziell hat Netflix noch keinen Plan bekanntgegeben, wie viel das Account-Sharing für deutsche Kunden kosten wird. Klar ist nur, dass ein Aufpreis für mehrfach genutzte Mitgliedschaften kommen wird. In anderen Ländern hingegen hat der Streaming-Dienst jetzt Nägel mit Köpfen gemacht – und es wird spürbar teuer:
- Kanada: 7,99 kanadische Dollar Aufpreis
- Neuseeland: 7,99 neuseeländische Dollar Aufpreis
- Spanien: 5,99 Euro Aufpreis
- Portugal: 3,99 Euro Aufpreis
Damit ist klar, das Netflix teils sehr unterschiedliche Preise für geteilte Accounts verlangt. Die Aufpreise zählen pro zusätzlichem Zuschauer außerhalb des eigenen Haushalts (Quelle: Macrumors). Nachvollziehbar wird technisch wohl aber eher sein, ob ein weiter Haushalt das Konto mitnutzt. Dafür will Netflix die IP-Adressen, aber auch Geräte-IDs der Nutzer tracken. Auch die regelmäßige Nutzung des Accounts vom Hauptwohnsitz aus soll eine Rolle spielen.
Ihr sollt aber zum Beispiel auf Reisen Netflix wie gewohnt weiter nutzen können. Macrumors zufolge wird etwa einmal im Monat eine Anmeldung im heimischen WLAN-Netz mit mobilen Geräten nötig sein, damit der Streaming-Dienst euch nicht als „Fremdgucker“ identifiziert.
Aus Kanada umgerechnet, würde sich für Deutschland ein Aufpreis von über 5 Euro ergeben. Nimmt man den Aufschlag aus Neuseeland etwas weniger als 5 Euro. Unserer Ansicht ist aber der spanische Preis – und damit der höchste – für deutsche Kunden am wahrscheinlichsten. Auch ansonsten werden in Spanien die gleichen Preise verlangt wie in Deutschland. Für viele deutsche Kunden dürfte auch wichtig werden, wie Netflix verfährt, wenn ihr euer Abo in Kombination über einen anderen Anbieter abgeschlossen habt (Netflix im Abo bei Sky ansehen).
Netflix hat 2023 ein spannendes Programm zu bieten:
Neue Abo-Strukturen: Netflix muss aufpassen
Mit dem Schritt will der Streaming-Dienst an seinen bestehenden Kunden mehr verdienen – oder dafür sorgen, dass die Abozahlen steigen. Denn sicher nicht jeder Abonnent wird dieses Preisplus für mitschauende Freunde oder Familienmitglieder einfach so hinnehmen. Wenn die sich dann ein eigenes Abo zulegen, klingelt bei Netflix wieder die Kasse.
Der Schritt könnte den Streaming-Dienst umgekehrt aber auch teuer zu stehen kommen. Dann nämlich, wenn auch bestehende Kunden diese Preissteigerung als Anlass nehmen, Netflix den Rücken zu kehren. Konnte man sich bisher, wenn auch nie ausdrücklich von Netflix erlaubt, die Kosten für ein Abo mit anderen teilen, wird diese Option nun deutlich weniger attraktiv – und damit eine Möglichkeit zu sparen. Wenn Netflix für Deutschland wie zu erwarten den gleichen Preis wie in Spanien verlangt, wäre ein eigenes Werbe-Abo schon die günstigere Alternative.