Es kommt einer Revolution gleich: Bayerns Digitalminister Fabian Mehring will sich vom Faxgerät in den Behörden verabschieden. Stattdessen soll im Freistaat eine moderne, digitale Verwaltung entstehen, die sich an den Bedürfnissen der Bürger orientiert. Das stärke auch die Demokratie.
Keine Faxen mehr: Bayerns Behörden erhalten „Fax-Bann“
Bayerns Digitalminister Fabian Mehring von den Freien Wählern hat eine klare Vision: Das Faxgerät soll aus den bayerischen Behörden verschwinden. Er hält es für ein veraltetes Relikt, das nicht mehr in die heutige Zeit passt. Mit einem geplanten Maßnahmenpaket will er erreichen, dass Dokumente künftig – nach einer gewissen Übergangszeit – nur noch digital übermittelt werden. Bayern wäre damit das erste Bundesland, das diesen Schritt geht.
Mehring weist darauf hin, dass viele Menschen ihr Leben bereits digital organisieren. Er hält es für gefährlich, wenn der Staat den Anschluss an die digitale Welt verliert und veraltet wirkt. Dies könne das Vertrauen in die Demokratie gefährden. Er plädiert für einen modernen Staat, der „auf der Höhe der Zeit agiert“ und von den Bürgern positiv wahrgenommen wird (Quelle: BR).
Für Mehring ist das Faxgerät ein Symbol der Rückständigkeit, gerade vor dem Hintergrund des digitalen Wandels. Bayern sei ein Hochtechnologieland und müsse daher auch in der öffentlichen Verwaltung eine Vorreiterrolle einnehmen. Der „Fax-Bann“ ist Teil seiner Strategie, die Digitalisierung in der Verwaltung weiter voranzutreiben.
Unterstützung für die Pläne kommt unter anderem aus der Justiz. Der Bayerische Richterverein sieht vor allem die mangelnde Datensicherheit bei der Nutzung von Faxgeräten als kritisch an.
Nicht nur Faxgeräte werden irgendwann verschwinden, sondern auch Smartphones:
Bayerns Behörden: Noch 4.000 Faxgeräte in Betrieb
Die bayerische Staatsregierung gab im Sommer bekannt, dass in ihren Behörden noch rund 4.000 Faxgeräte im Einsatz sind. Die Umsetzung des Mehring-Plans zur vollständigen Digitalisierung wird also noch einiges an Arbeit erfordern.