Das deutsche Online-Bezahlsystem Giropay, einst als Konkurrenz zu PayPal gedacht, steht wohl vor dem Aus. Trotz der Unterstützung durch große Bankhäuser reichte die Akzeptanz und Nutzung in der Bevölkerung nicht aus, um sich langfristig am Markt zu halten.
Giropay droht das Aus: Abwicklung steht an
Giropay, eine Entwicklung der großen heimischen Kreditinstitute wie Deutsche Bank, Sparkassen und Genossenschaftsbanken, wird offenbar nicht weitergeführt. Auch das Schwesterprojekt Paydirekt soll von der Einstellung betroffen sein. Eine endgültige Entscheidung wird noch in dieser Woche erwartet. Insidern zufolge sollen Giropay und Paydirekt zum Jahresende verschwinden.
Offiziell will die Paydirekt GmbH das Aus noch nicht bestätigen, laut einer Sprecherin gebe es aber derzeit „Abstimmungen auf Gesellschafterebene zur Zukunft von Giropay“ (Quelle: finanz-szene).
Anders als Twint in der Schweiz oder iDeal in den Niederlanden konnte sich Giropay in Deutschland nicht als bankeneigene Konkurrenz zu PayPal etablieren. Zuletzt sollen die darüber abgewickelten Transaktionen im E-Commerce auf nur noch 1,6 Prozent stark eingebrochen sein. Auch der Online-Shopping-Boom zu Corona-Zeiten konnte dem als sicher und schnell beworbenen Online-Bezahlsystem keinen Schub verleihen.
Giropay, das theoretisch mit allen modernen Smartphones genutzt werden kann – wenn die Hausbank den Dienst unterstützt – kämpft seit seiner Einführung mit einer geringen Akzeptanz bei großen und internationalen Online-Händlern.
Ihr wollt mit Kreditkarte zahlen? Das solltet ihr vorher wissen:
EPI als Alternative zu US-Diensten
Während die Zukunft von Giropay düster aussieht, zeichnet sich bereits ein neuer Plan ab. Mit der European Payment Initiative (EPI) wollen führende Banken nun eine europaweite Zahlungsalternative etablieren. Damit soll explizit die Abhängigkeit von US-Dienstleistern wie PayPal, Mastercard und Visa verringert werden.