Deutschland bekommt ein neues Postgesetz. Für Verbraucher hat das zum Teil erhebliche Auswirkungen: Briefe können später ankommen, einige Postfilialen werden verschwinden – und auch das Porto soll 2025 steigen. Die Reaktionen sind gemischt.
Postgesetz: Bundestag beschließt wichtige Änderungen
Das deutsche Postgesetz wird nach langer Zeit modernisiert. Mit der Reform werde die Zustellung an die neuen Gegebenheiten des digitalen Zeitalters angepasst, heißt es. Längere Brieflaufzeiten und der verstärkte Einsatz von Automaten stehen im Mittelpunkt der Neuerungen. Ab 2025 ist zudem mit einer Portoerhöhung zu rechnen, deren genaue Höhe noch nicht feststeht.
Konkret darf sich die Deutsche Post bei der Briefzustellung künftig mehr Zeit lassen. Während bisher 95 Prozent der Briefe innerhalb von zwei Tagen zugestellt werden mussten, wird diese Frist auf bis zu vier Tage verlängert. Damit will die Deutsche Post ihre Effizienz steigern und gleichzeitig die Umwelt entlasten.
In ländlichen und stadtnahen Gebieten darf die Post ab 2025 verstärkt ganztägig zugängliche Automaten einsetzen. Damit soll die Versorgung auch ohne ein flächendeckendes Netz von Poststellen mit Personal sichergestellt werden (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Auch für die Paketzustellung sieht die Gesetzesnovelle Neuerungen vor. Insbesondere die Zustellung von schweren Paketen wird neu geregelt: Sie soll grundsätzlich von zwei Personen durchgeführt werden, es sei denn, es stehen geeignete technische Hilfsmittel zur Verfügung. Außerdem sollen strengere Kontrollen für Subunternehmer eingeführt werden.
Wie machen sich Paketdienste im Vergleich? Die Antwort hier im Video:
Lob und Kritik für neues Postgesetz
Die Deutsche Post begrüßt grundsätzlich die Modernisierung des Gesetzes. Kritik gibt es allerdings an der befürchteten Zunahme der Bürokratie. Die Parteien der Ampelkoalition betonen dagegen, dass der erzielte Kompromiss die Versorgung langfristig sichere und den Briefmarkt stabil halte.