Eine Impfung gegen das Coronavirus ist mit mindestens einer Spritze verbunden. Dass es auch anders gehen kann, haben Forscher aus Deutschland und Finnland nun gezeigt. Im bestmöglichen Fall lassen sich Impfungen dadurch erheblich beschleunigen, so die Hoffnung.
Impfung ohne Spritze: Ergebnisse sind vielversprechend
Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus geben sich zwar sehr unterschiedlich, weisen dabei aber doch eine Gemeinsamkeit auf. Sie müssen allesamt per Spritze in den Oberarm der zu impfenden Personen gelangen. Dass es auch anders geht, wollen Forscher aus Finnland nun zeigen. Sie haben ein Mittel entwickelt, das einfach als Nasenspray Verwendung finden kann.
Ganz neu ist die Idee nicht, denn Impfungen gegen Influenzaviren lassen sich bereits als Nasenspray verabreichen. Seit dem Jahr 2012 ist die Methode für Kinder und Jugendliche zugelassen. Nun stehen finnische Forscher mit ihrem Mittel kurz vor dem Start klinischer Studien. Ihr Nasenspray konnte bei Tierversuchen bereits überzeugen.
Auch in Deutschland beschäftigen sich Forscher mit dem wichtigen Thema. An der Uniklinik in Tübingen ist dazu die Forschungsgruppe „vir4vac“ Rundum Professor Ulrich Lauer zusammengekommen. In Dresden wiederum arbeitet das Pharmaunternehmen Ribboxx Pharmaceuticals an einem Nasenspray, das statt einer Spritze verabreicht wird. Hier sind erste Ergebnisse sehr vielversprechend und die Entwicklung des Impfstoffs für die Nase schon recht weit fortgeschritten. Auch hier könnte eine klinische Studie zeitnah beginnen, so die Hoffnung.
Wann gibt es endlich einen Impftermin?
Impfung über die Nase mit vielen Vorteilen
Insbesondere im Kampf gegen sogenannte Superspreader soll das Impfen durch die Nase einige Vorteile bieten: „Mit einem Impfstoff per Nasenspray kann möglicherweise die Anzahl an 'Superspreadern‘, die besonders viele andere Menschen anstecken, auf null reduziert werden“, so Professor Lauer in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Bei einer Impfung durch die Nase würden die Viren im Rachenraum schneller unschädlich gemacht als bei einer herkömmlichen Spritze, sodass sie sich nicht mehr verbreiten können. Ein Nasenspray sei zudem deutlich einfacher anzuwenden und auch noch günstiger.