Die Schufa gilt bereits als die mit Abstand wichtigste Wirtschaftsauskunftei in Deutschland. Jetzt wurde ein wichtiges Startup hinzugekauft, um das Geschäft noch digitaler zu machen. Wettbewerber hingegen verlieren weiter an Relevanz.
Bonify: Schufa übernimmt Fintech-Startup
Die Schufa hat die Marke Bonify der Forteil GmbH übernommen. Wie viel Geld bei dem Deal geflossen ist, ist nicht an die Öffentlichkeit geraten. Berichten nach soll die Schufa für die Übernahme des Berliner Fintechs eine Summe im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich gezahlt haben. Nach Angaben von Forteil kommt die Bonify-App auf mehr als eine Million Nutzer.
Für die Schufa dürfte sich der Deal gelohnt haben. Bonify hat das Prinzip der Bonitätsprüfung entstaubt und digitaler gemacht. Nutzer geben der App einen Kontozugriff, woraufhin Bonify alle für die Bonitätsberechnung relevanten Daten wie das monatliche Einkommen und Mietzahlungen automatisch aufbereitet. Die Schufa dürfte das Angebot in Zukunft vor allem einer jungen Zielgruppe anbieten, die ihre Finanzgeschäfte ohnehin nur noch per App erledigt.
Auf der anderen Seite sticht die Schufa mit der Übernahme die Konkurrenz weiter aus. Bislang hat Bonify vor allem mit dem Wettbewerber Creditreform kooperiert. Ob die Zusammenarbeit auch in Zukunft fortgeführt wird, steht noch nicht fest. Nutzer sollen aber schon ab 2023 über die App schrittweise einen kostenlosen Einblick in ihre persönlichen Schufa-Daten erhalten (Quelle: Business Insider).
Auch per App lässt sich Geld sparen:
Nach Übernahme: Nur noch Schufa-Mieterauskunft?
Nutzer der Bonify-App haben derzeit noch die Wahl, ob sie sich für eine Mieterauskunft von Boniversum oder aber für die viel bekanntere Variante der Schufa entscheiden. Die Boniversum-Auskunft ist für 14,99 Euro zu bekommen, während der Nachweis der Schufa mit 29,99 Euro doppelt so teuer ist. Das Angebot und die Preise könnten sich durch den neuen Besitzer ändern.