Die schwedische Investmentfirma EQT hat sich einen ordentlichen Anteil an der Schufa gesichert. Die sensiblen Finanzdaten sollen dadurch nicht betroffen sein. Im Gegenteil soll der neue Anteilseigner die Schufa modernisieren und endlich transparenter machen. Es gibt allerdings einen Haken.
Schufa-Verkauf: Schwedischer Profi-Investor hat zugelangt
Die Schufa wird – in Teilen – verkauft. So viel steht schon seit einiger Zeit im Raum und ist inzwischen gesichert. Lange war noch unklar, wessen Kaufinteresse an der Auskunftei das Rennen machen würde. Unter anderem Finanzinvestoren aus den USA waren im Gespräch. Durchgesetzt hat sich das schwedische Unternehmen EQT.
Das Finanzunternehmen mit Sitz in Stockholm hat Anteile an der Schufa von knapp 10 Prozent erworben – zum stolzen Preis von rund 2,1 Milliarden Euro (Quelle: Business Insider). Voriger Eigentümer war die französische Bank Société Générale. Für die rund 68 Millionen Deutsche, deren Finanzdaten die Schufa laut eigenen Angaben erhebt, ist das zumindest für den Moment ein Grund zum Aufatmen: EQT habe zugesichert, keine Daten außerhalb Europas zu speichern.
Im Gegenteil wollen die Schweden weitere Vorteile für Verbraucher: Nach dem Willen des neuen Teileigentümers wird die Schufa verbraucherfreundlicher, der Schufa-Score transparenter. Insgesamt will man das Geschäftsmodell der Schufa breiter aufstellen, Prozesse modernisieren und externe Experten hinzuziehen. Dafür braucht EQT noch mehr Anteile, Verhandlungen mit weiteren Anteilseignern sollen bereits laufen.
Wenn EQT geht, kommt für Verbraucher die Unsicherheit zurück
Der Haken: Wenn EQT tatsächlich ein Interesse daran hat, die Schufa zu modernisieren und sich damit auch Vorteile für die betroffenen deutschen Bürgerinnen und Bürger ergeben, so gilt es doch als wahrscheinlich, dass EQT nicht ewig bleiben wird.
Für größere Anschaffungen und Verträge braucht man oft die Schufa-Auskunft. Bei kleineren Einkäufen geht es auch ohne, doch wie ihr dabei sparen könnt, verraten wir im Video:
Für Privat-Equity-Investoren wie EQT ist es üblich, Beteiligungen zu erwerben, um sie mit verschiedenen Maßnahmen im Wert zu steigern und anschließend mit Gewinn zu verkaufen – meist innerhalb von drei bis sieben Jahren (Quelle: FAZ). Gehen die (mutmaßlichen) Pläne von EQT auf, heißt es in einigen Jahren wieder: Wer ist der neue Käufer und was macht der mit den Finanzdaten aus der Schufa-Kartei?