Wird die Schufa ins Ausland verkauft? Die finale Entscheidung dazu ist noch nicht gefallen. Einen potenziellen Stolperstein hat jedoch das Bundeskartellamt aus dem Weg geräumt. Für die deutschen Verbraucher wird es jetzt erst richtig spannend.
Seit Monaten stellen sich deutsche Verbraucher eine Frage: Was passiert mit meinen Daten bei der Schufa? Die Auskunftei soll verkauft werden, die Daten von rund 70 Millionen Deutschen, welche die Schufa sammelt, wären in diesem Fall betroffen.
Grünes Licht für Schufa-Verkauf? Kartellamt sieht keine Probleme
Nun hat das Bundeskartellamt angekündigt, dass aus Sicht der Behörde bei zwei Verkaufsszenarien keine Einwände bestehen. Man bezieht sich einerseits auf die vollständige Übernahme aller Geschäftsanteile der Schufa durch den Finanzinvestor EQT, der seit einigen Monaten einen größeren Anteil der Auskunftei besitzt.
Auch ein Gegenangebot würde aus kartellrechtlicher Sicht grünes Licht bekommen: Die Teambank, welche die Anteile der genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken an der Schufa verwaltet, will den Kauf durch EQT verhindern, heißt es. Darum will man die eigenen Anteile aufstocken (Quelle: AFP via t-online).
Aus Sicht der Bank ist es im Interesse der deutschen Verbraucher, wenn die bisherigen Eigentümer „stabile Mehrheitsverhältnisse“ erlangen könnten. So könne langfristig die Neutralität der Auskunftei bewahrt werden.
Unklar ist allerdings noch, was bei einem Verkauf ins Ausland mit den Daten aus der Schufa-Kartei passieren würde. Dass weder Deutschland noch die EU den Verkauf oder die Speicherung von Daten im Ausland auf die leichte Schulter nehmen, zeigt sich aktuell bei der Auseinandersetzung mit dem Facebook-Konzern Meta. Eine Initiative sammelt derzeit Stimmen gegen der Verkauf an EQT.
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Schufa-Verkauf noch in der Schwebe: Keine Klarheit für Verbraucher
Immerhin: Bei EQT handelt es sich um ein Unternehmen mit Sitz in Schweden. Durch die EU gelten dort letztlich die gleichen Vorgaben für den Umgang mit sensiblen Daten wie hierzulande. Wie es mit der Schufa weitergeht, ist noch in der Schwebe. Vonseiten des Bundeskartellamts ist es nun eine unternehmerische Entscheidung, ob EQT den Zuschlag bekommt oder die aktuellen Eigentümer sich stärker einkaufen. Neben den Genossenschaftsbanken gehören auch die Sparkassen und die Deutsche Bank sowie weitere Finanzinstitute dazu.
An der immer wieder vorgebrachten Kritik, wie undurchsichtig die Schufa ihre Scorings zur Kreditwürdigkeit erstellt, dürfte im Übrigen keiner der Pläne etwas ändern.