Eine US-Behörde wirft Amazon vor, mit Hilfe eines KI-Algorithmus die Preise auf seiner Shopping-Plattform in die Höhe getrieben zu haben. Über das „Project Nessie“ soll Amazon die Preise für eigene Produkte automatisiert angepasst haben, um indirekt Drittanbieter zu schädigen. Amazon hat auf die Vorwürfe bereits reagiert.
Amazon: KI soll Preise erhöht haben
Die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) hat im laufenden Verfahren gegen Amazon schwere Vorwürfe der Preismanipulation erhoben. Über das „Project Nessie“ soll Amazon die Preise auf seiner Plattform automatisch angehoben haben, so die Behörde. Über einen KI-Algorithmus seien Preiserhöhungen strategisch geplant worden.
Der verwendete Algorithmus schätzte laut FTC ab, wie hoch die Preise angehoben werden könnten, bevor andere Händler nachziehen würden. Wenn die Konkurrenz ihre Preise nicht erhöhte, setzte Nessie die Preise von Amazon automatisch wieder zurück (Quelle: The Wall Street Journal).
Diese Praxis, so die FTC, verstoße gegen das US-Kartellrecht. Amazon wird vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung missbraucht zu haben. Die FTC fordert Amazon nun auf, seine Praktiken offen zu legen und die Schwärzungen in bereits vorgelegten Dokumenten zu entfernen.
Die FTC wirft Amazon außerdem vor, auf seiner Plattform absichtlich konkurrierende Angebote zu verbergen, insbesondere solche, die Produkte zu niedrigeren Preisen anbieten. Sollten sich diese Vorwürfe bewahrheiten, könnten weitere rechtliche Herausforderungen auf Amazon zukommen.
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Amazon reagiert: Vorwürfe sind falsch
In einer ersten Reaktion auf die Klage der FTC erklärte Amazon grundsätzlich, dass die von der FTC erhobenen Vorwürfe einer marktbeherrschenden Stellung des Konzerns falsch seien. Gegenüber Medien argumentiert Amazon nun, dass das „Project Nessie“ auch zu Preissenkungen geführt habe, die den Kunden zugute kämen. Heute würde ein solcher KI-Algorithmus nicht mehr eingesetzt.