Apple im Fadenkreuz der Ermittlungsbehörden: Was sich wie der Einstieg zu einem Krimi anhört, ist tatsächlich wahr. In Paris hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Kult-Hersteller aufgenommen. Eine gemeinnützige Organisation erhebt einen schweren Vorwurf.
Vorwurf Reparatur-Behinderung: Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Apple
Reparaturen sind für Elektronikhersteller ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist eine gute Reparierbarkeit ein echter Image-Gewinn, der sich gut vermarkten lässt. Andererseits verdient man mit einem Neukauf immer mehr als an einer Reparatur.
Doch würde ein weltbekannter Hersteller wie Apple tatsächlich aktiv die Reparatur seiner Geräte behindern, um mehr Profit rausschlagen zu können? Das glaubt jedenfalls die „Halte a L’Obsolescence Programmee“ (HOP) aus Frankreich.
Nach einer Beschwerde der gemeinnützigen Organisation ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft in Paris. Die HOP wirft Apple vor, Ersatzteile mit Seriennummern zu versehen. So sollen Reparaturen von nicht-autorisierten Werkstätten verhindert oder die Funktionen der reparierten Geräte eingeschränkt werden.
Zuletzt hat Apple die Vision Pro vorgestellt:
Apples Self-Service-Reparaturangebot ist mit Hürden versehen
Seit 2022 gibt es bei Apple das Self-Service-Reparaturangebot. Für ausgewählte Apple-Geräte gibt es hier Reparaturanleitungen und Ersatzteile. Die Hürden für die Selbstreparatur seien aber hoch, berichtet Heise. Durch die mit Seriennummern versehenen Ersatzteile könne Apple jederzeit nachvollziehen, wer was wann repariert hat.
Für eine einwandfreie Funktion muss Apple die Ersatzteile zudem per Software freischalten, was den Gebrauch von alternativen Ersatzteilen behindere. Außerdem würden die Ersatzteile kaum günstiger als eine Reparatur bei Apple sein.
Die Ermittlungen der Pariser Staatsanwaltschaft gegen Apple laufen bereits seit Dezember 2022. Zu einem Ergebnis sind die Ermittlungsbehörden bisher anscheinend noch nicht nicht gekommen.