Der Stern der spanischen Marke Seat verglüht. Diesen Eindruck gewinnen Beobachter zumindest, während die Tochtermarke Cupra es sich im Rampenlicht gemütlich macht. Cupra spielt in der Öffentlichkeit, innerhalb des VW-Konzerns und vor allem am E-Auto-Markt inzwischen die viel wichtigere Rolle. Doch Seat wartet noch.
Seat ist nicht fertig: Spanische Marke soll „in jedem Fall überleben“
Wer gerne einen Seat fährt und der Marke treu bleiben will, hat derzeit wenig Hoffnung auf große Neuigkeiten. Es ist still geworden um VWs Budget-Marke aus Spanien. Die Tochter Cupra ist ins Licht getreten und liefert mit ihren Elektroautos nun seit einigen Jahren ab.
So soll etwa VWs geplanter Billig-Stromer zwei Konzernbrüder an die Seite gestellt bekommen. Einer fährt unter dem Skoda-Label auf, der andere bekommt das neue Cupra-Logo verpasst. Auch hier fehlt von Seat jede Spur. Ein eigenes Elektroauto hat die spanische Traditionsmarke – zugunsten Cupras – bisher noch nicht vorzuweisen. Was also passiert mit Seat?
„Seat und Cupra entwickeln sich parallel und wir bieten aktuell das beste beider Welten mit Elektro,- Hybrid und Verbrennermodellen an. Derzeit wird analysiert, welche Rolle Seat in der Zukunft spielen wird, wenn Verbrenner auslaufen“, erklärt Werner Tietz, Entwicklungsvorstand bei Seat. Was er schon jetzt aber klarstellt: Seat werde „in jedem Fall überleben“ (Quelle: Automobilwoche via Ecomento).
Dass es dabei einige Veränderungen geben wird, dürfte ebenfalls bereits klar sein. Denn Tietz ist sicher, dass „das Thema Elektromobilität einfach noch zu teuer ist“. Andere Marken, wie eben die eigene Tochter Cupra, können mit höheren Preisen und mehr auf Lifestyle ausgerichteten Fahrzeugen daher bereits in die E-Mobilität starten.
Früher oder später muss wohl auch Seat sich mit chinesischen Konkurrenz-Produkten herumschlagen:
E-Bikes oder E-Autos? Die Entscheidung bei Seat ist noch offen
Seat hingegen will sich nach aktueller Planung eher in Richtung Mikromobilität entwickeln. Elektroroller und E-Bikes von Seat, aber auch eine Produktion (weitgehend) autonomer Shuttles sollen derzeit im Gespräch sein. Dabei geht man bei Seat offenbar von einem Ereignishorizont etwa bis zum Ende des Jahrzehnts, also bis 2030, aus.
Dass damit auf absehbare Zeit Schluss mit Autos sein soll, ist keineswegs gesagt. Stattdessen will sich die spanische Marke mit alternativen Fahrzeugen breiter aufstellen. Auch ein Seat-E-Auto könnte es noch geben: „Wenn die Materialkosten in den kommenden Jahren nach unten gehen und wir einen vollelektrischen Seat-Kleinwagen in der für die Marke üblichen Preisrange anbieten können, dann will ich nicht ausschließen, dass wir das auch tun“, so Tietz.