Nie wieder ein kaputtes Display? Was Forscher aus Indien nun präsentiert haben, könnte die Smartphone-Welt im besten Fall revolutionieren – und unser Portemonnaie schonen. Ein neues kristallines Material soll dafür sorgen, dass sich Displayglas einfach selbst repariert.
Selbstheilendes Display: 10 mal härter als bestehende Materialien
Ein kaputtes Display ist ärgerlich und kann je nach Smartphone einen nicht gerade unwesentlichen finanziellen Einschnitt bedeuten. Teils werden mittlerweile mehr als 100 Euro fällig, um ein Handy mit einem neuen Display auszustatten. Von dieser Praxis können wir uns in Zukunft aber vielleicht verabschieden, denn Forscher aus Indien haben nun einen echten Meilenstein erreicht.
Die Wissenschaftler haben es geschafft, ein kristallines Material mit einer besonderen Molekülstruktur zu entwickeln, das über selbstheilende Eigenschaften verfügt. Sollte das Material aufgrund eines Sturzes zu Bruch gehen, dann repariert es sich einfach selbst. Es findet eine „elektrostatisch angetriebene, präzise Rekombination der Stücke“ statt (Quelle: Science).
Selbstheilende Materialien an sich sind keine Zukunftsmusik mehr. Bei den bestehenden Lösungen handelt es sich allerdings um Kunststoffe, die vergleichsweise weich sind und sich nicht für den Einsatz in einem Handy eignen. Die jetzt präsentierte Variante soll gleich um den Faktor 10 härter sein als bestehende, verspricht Projektleiter Chilla Malla Reddy.
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Forscher sehen Einsatzzweck bei Smartphone-Displays
Den Wissenschaftlern zufolge soll das selbstheilende Material nicht nur in der Industrie zum Einsatz kommen können, wo Komponenten teils sehr hohen Belastungen ausgesetzt sind. Stattdessen stellt man sich Geräte des Alltags vor. Handys nennt Projektmitarbeiter Bhanu Bhushan Khatua als konkretes Beispiel: „Ein solches Material könnte für Smartphone-Bildschirme verwendet werden, die sich selbst reparieren, wenn sie herunterfallen und brechen.“
In naher Zukunft dürften Smartphones mit selbstheilendem Display aber nicht auf den Markt kommen. Auch wenn nun ein wichtiger Meilenstein erreicht wurde, ist die Technik noch nicht für den massenhaften Einsatz bereit, heißt es.