Skoda gilt als günstigere Alternative zu Volkswagen, ohne beim Auto dabei auf die gewohnte Verlässlichkeit verzichten zu müssen. Doch Skoda-Chef Klaus Zellmer will nicht, dass sein Haus als Billigmarke gilt. Trotzdem gibt es gute Nachrichten für alle, die auf ein erschwingliches E-Auto hoffen.
Volksstromer von Skoda? So stehen die Chancen
Wer sich für einen Skoda entscheidet, kauft Technik von Volkswagen, nur für weniger Geld. Diese Binsenweisheit unter Autokäufern hält sich seit langem. Ist Skoda also billig? Klaus Zellmer, seit dem Sommer neuer Skoda-Chef, will das so nicht stehen lassen: „Wer auch immer in der Vergangenheit bei Skoda von einer Billigmarke gesprochen hat, der lag damit ziemlich falsch“, erklärt der CEO im Handelsblatt.
Ein Stück weit nimmt der Neue an der Skoda-Spitze damit Kunden die Luft aus den Segeln, die darauf gehofft haben, bei Skoda ein E-Auto zum erschwinglichen Preis zu bekommen. Doch Branchenexperte Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Research in Belgisch-Gladbach, hält fest: „Skoda darf nicht zu nahe an Volkswagen heranrücken.“ Das gilt für die Ausstattung der Autos, Position und Auftritt der Marke – aber auch für den Preis.
Skoda müsse sich mit seinen Preisen deutlich unterhalb von VW aufhalten, gleichzeitig aber die Qualitätsstandards angemessen hoch halten, um eben nicht als Billigmarke zu erscheinen.
Auch Zellmer sieht VW und die Konzernmarke Skoda als deutlich voneinander abgesetzt und will das beibehalten. Während VW besonders mit seinen E-Autos der ID-Reihe immer mehr auf digitale Features setzt, werde Skoda „konservativer im digitalen Auftritt“ bleiben. Im Fokus soll bei den Tschechen weniger die digitale Ausstattung stehen, stattdessen will man auf die Werte „Ehrlichkeit und Bodenständigkeit“ setzen.
Man müsse darauf achten, die Kunden technisch nicht zu überfordern, ist sich Zellmer sicher. Gerade mit dem Wechsel auf mehr Elektromobilität, den Skoda jetzt noch schneller durchziehen will, dürfte das besonders gelten.
Auch bei Skoda gilt: E-Autos müssen gegenüber Verbrenner mit günstigen Preisen punkten.
Skoda und VW: Status quo bleibt bestehen
Bratzel zufolge sollte Skoda innerhalb des VW-Konzerns eine klare Position haben: Der erste, vor allem einfache und kostengünstige, Einstieg in die VW-Welt. Im nächsten Schritt könnte man Skoda-Kunden an die gesamte Konzernpalette heranführen. Kunden, die diese Strategie kennen, aber bewusst nicht mitmachen, dürften also auch in Zukunft bei Skoda jede Menge VW finden. Einerseits zum kleineren Preis als bei der Hauptmarke, andererseits aber auch nicht spottbillig.