Der Smart Fortwo ist für die Automarke zur Legende geworden. Doch inzwischen heißt Smart längst nicht mehr: kleine Autos. Unter einem Viersitzer-SUV mit Elektroantrieb macht Smart es heute nicht mehr. Das soll so nicht bleiben – doch ein echter, kleiner Smart als E-Auto muss noch einige Hürden nehmen.
Nach Fortwo-Aus: Smart will E-Auto für 2 nicht verloren geben
Der Wille ist aber da, versichert Dirk Adelmann, Europachef von Smart. „Vor zwei Monaten haben wir mit der Arbeit an einer neuen, speziell darauf ausgerichteten Plattform begonnen, auf der ein künftiger Smart-Zweisitzer als Stadtauto aufbauen soll“, erklärt der CEO im Gespräch mit Automotive News Europe.
Das ist der Plan, auf den Smart-Fans der ersten Stunde wohl schon seit der Enthüllung des ersten neuen Modells warten, das die Marke seit der Neuausrichtung auf den Markt gebracht hat: der #1. Denn seit Mercedes und der chinesische Autokonzern Geely sich die Marke Smart als Joint Venture gleichberechtigt teilen, sind die Smarts kaum noch wiederzuerkennen.
Hinter dem #1 – sprich: Hashtag One – verbirgt sich ein edles Kompakt-SUV, das größer ist als die meisten Golf-Versionen. Das neueste Smart-Modell , #3, setzt der Wandlung die Krone auf. Hier haben sich die Designer von Mercedes ein Crossover zwischen SUV und Limousine einfallen lassen – auch nicht gerade ein zierlicher Kleinwagen.
Wer auf die Namen der neuen Smarts geachtet hat, stolpert aber über die Lücke: Die Nummer 2 – beziehungsweise #2 – hat man bisher ausgelassen. Genau diese Bezeichnung hat man offenbar planmäßig freigelassen für einen Fortwo-Nachfolger. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger soll der #2 dann tatsächlich ein reines Elektroauto werden. Geplant war das für den alten Zweisitzer zu Beginn auch mal.
Ein schönes Auto ist der #3 allemal – nur als Smart ist er auf den ersten Blick kaum noch zu erkennen:
Die Anfänge zur Entwicklung einer neuen Plattform laufen unter dem Namen Electric Compact Architecture (ECA). Adelmann zufolge ist Smart zudem auf der Suche nach Partnern, um die Kosten für das Elektroauto zu drücken. Das könnte über gemeinsame Entwicklung geschehen oder durch Lizenzierung einer Plattform und gemeinsame Produktion. Zuletzt wurden etwa der Forfour und der Renault Twingo gemeinsam von den Franzosen gebaut.
Smart-Chef will keine Abstriche für neuen Zwerg-Stromer machen
Bis Smart-Fans sich auf einen neuen Kleinst-Stromer stürzen können, wird es also noch dauern. Dafür macht Adelmann aber schon jetzt Lust auf das mögliche Modell: „Wir wollen vier oder fünf Sterne im Euro NCAP-Crashtest erreichen, ADAS-Funktionen wie in unserem #1 und #3, und eine ordentliche Reichweite haben.“
Abstriche bei der Ausstattung sollen demnach gering bleiben. Was das für den Kaufpreis bedeutet, wird sich zeigen. Ein Schnäppchen war der Smart Fortwo in Relation zur Größe ohnehin nie.