Die Solarbranche in Deutschland boomt – und das nicht nur wegen Balkonkraftwerken. 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen stehen und können bis zu 81.500 Megawatt grüne Energie liefern. Doch es gibt auch schlechte Nachrichten.
Photovoltaik-Boom: Solarenergie erreicht Spitzenwert
Solar wächst in Deutschland rasant. Neue Zahlen zeigen, dass im April 2024 mehr als 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen installiert waren – Balkonkraftwerke nicht mitgerechnet. Das entspricht einem beachtlichen Zuwachs von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Nennleistung dieser Anlagen stieg um 20,5 Prozent auf stolze 81.500 Megawatt.
Der Anteil des Solarstroms am deutschen Strommix nimmt stetig zu. Im Jahr 2023 speisten Photovoltaikanlagen rund 53,6 Millionen Megawattstunden Strom ins Netz ein. Das sind knapp 12 Prozent der gesamten Stromeinspeisung – ein neuer Rekordwert (Quelle: Statistisches Bundesamt).
Aber: Die Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom gehen deutlich zurück, obwohl immer mehr Haushalte PV-Anlagen installieren. Im Jahr 2022 verdienten rund 1,8 Millionen Haushalte Geld mit Solarstrom, durchschnittlich 183 Euro pro Monat. Das ist deutlich weniger als 2015, als der Durchschnitt noch bei 266 Euro lag. Hauptgrund dafür ist die sinkende Einspeisevergütung für neue Anlagen.
Selbst Tische können Solarstrom produzieren, wie unser Video zeigt:
Importe und Exporte von PV-Anlagen sinken
Dass der Photovoltaik-Boom größer sein könnte als er ist, zeigen auch andere Daten: Der Handel mit Anlagen ist in den ersten Monaten des Jahres deutlich zurückgegangen. Sowohl die Importe als auch die Exporte gingen um rund zwei Drittel zurück. China bleibt mit einem Anteil von über 86 Prozent der wichtigste Lieferant von PV-Anlagen nach Deutschland.
Die heimische Produktion von Solarmodulen steht vor massiven Herausforderungen. Im ersten Quartal 2024 wurden nur noch knapp 495.600 Solarmodule produziert, was einem Rückgang von über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.