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Das passiert mit eurer Solaranlage, wenn das Stromnetz ausfällt

Eine Solaranlage auf dem Dach macht euch nicht unbedingt immun gegen einen Blackout. (© IMAGO / U. J. Alexander)
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Solaranlagen erleben in Zeiten der Energiekrise einen Boom. Viele Menschen wollen weg vom Gas und Öl und setzen auf Solaranlagen auf dem Dach. Doch was passiert bei einem Stromausfall? Für den Fall eines Blackouts ist nicht jede Solaranlage automatisch vorbereitet. So könntet ihr trotz Sonnenenergie ohne Strom dastehen.

Solaranlage beim Blackout liefert keinen Strom

In Deutschland werden auf vielen Häusern immer mehr Solaranlagen gebaut, um sich unabhängiger vom Gas zu machen und Energiekosten zu sparen. Mittlerweile gibt es wieder mehr Anreize, sich eine Solaranlage anzuschaffen. So bekommt ihr eine höhere Vergütung und könnt Jahr für Jahr neu entscheiden, ob ihr voll einspeist oder auch selbst Energie nutzt. Letzteres lohnt sich besonders mit einem E-Auto und einer Wärmepumpe. Doch was passiert eigentlich im Falle eines Blackouts? Genau das hat der Energieexperte Reinhard Loch der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen im Gespräch mit Ruhr Nachrichten verraten.

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Im Normalfall ist eine Solaranlage an das normale Stromnetz gebunden. Immerhin speist die Solaranlage die überschüssige Energie ins Stromnetz ein. Entsprechend schaltet sich eine Solaranlage automatisch ab, wenn die Verbindung zum Stromnetz abgebrochen wird. Das ist auch für die Techniker wichtig, die an Leitungen arbeiten. Es kann nämlich nicht sein, dass in bestimmten Fällen, wenn ein Haus oder eine Straße vom Netz getrennt wird, dass trotzdem noch Strom von Solaranlagen fließen. Genau das Gleiche passiert im Übrigen bei Balkonkraftwerken. Die trennen auch die Verbindung, sobald das Netz nicht mehr funktioniert.

Ein Balkonkraftwerk ist eine gute und einfache Lösung, um Stromkosten zu sparen:

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Neuere Solaranlagen können Notstromversorgung

Es gibt aber auch Solaranlagen, die die Notstromversorgung unterstützen. In dem Fall sollte ein relativ großer Akku mit einer Kapazität von etwa 20 kWh vorhanden sein, um den Energiebedarf eines Hauses überbrücken zu können. Die Energie kann gespeichert und direkt wieder vom Haus und Verbrauchern genutzt werden. Das ist bei einigen neuen Solaranlagen laut Loch integriert, muss oft aber gesondert aktiviert oder speziell umgebaut werden, was mehrere Tausend Euro kosten kann.

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Der Bundesverband der Solarwirtschaft in Berlin gibt an, dass etwa die Hälfte der 2021 installierten PV-Anlagen mit Speicher eine Notstromversorgung unterstützen. Etwa 33 Prozent können sogar einen Inselbetrieb leisten, sodass eine komplette Autarkie bei einem Blackout möglich ist. Voraussetzung dafür ist aber immer ein Akku.

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Solargeneratoren sorgen für etwas mehr Sicherheit bei einem Stromausfall:

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Genaue Planung einer Solaranlage extrem wichtig

Viele Menschen wollen jetzt unbedingt so schnell wie möglich eine Solaranlage haben, ohne alle möglichen Einsatzzwecke zu bedenken. Ihr solltet euch also vorher in Ruhe Gedanken machen, was ihr jetzt braucht und was später vielleicht noch auf euch zukommt. Dabei spielen eine Wärmepumpe und ein E-Auto eine entscheidende Rolle. Für Letzteres muss eure Solaranlage die Überschussladung unterstützen, sodass ihr eure Sonnenenergie direkt ins E-Auto speisen könnt, statt den Umweg über den Netzbetreiber zu nehmen. Auch die Größe ist entscheidend, denn eine Anlage später zu erweitern kann teurer werden als sofort großzügiger zu planen. Lasst euch also unbedingt genau beraten und überlegt euch vorher, was ihr braucht.

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