Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach werden immer beliebter. Doch so mancher Hausbesitzer merkt schnell, dass aus dem Spartraum auch ein Albtraum werden kann. Die Verbraucherzentralen verzeichnen einen dramatischen Anstieg von Beschwerden über fehlerhaft montierte Solaranlagen. Auch Dachdecker kommen manchmal aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Solaranlagen-Ärger: Montagefehler häufen sich
Das Streben nach mehr Solarenergie hat in Deutschland zuletzt zu einem historischen Höchststand bei der Installation von Solaranlagen geführt – doch die Euphorie bekommt erste Kratzer. Eine Flut von Verbraucherbeschwerden und Schadensmeldungen von Dachdeckern werfen ein Schlaglicht auf das Problem unsachgemäß installierter Solaranlagen.
Verbraucherzentralen berichten von einer Verdreifachung der Fälle enttäuschter Anlagenbesitzer. Im Jahr 2023 wurden demnach über 1.700 Beschwerden registriert. Die Probleme reichen von Liefer- und Leistungsmängeln bis hin zu Garantieproblemen. Fachfremde Unternehmen, die aufgrund der hohen Nachfrage auf den Markt drängen, verschärfen die Situation zusätzlich. Eine gewisse Goldgräberstimmung im Solarboom habe Unternehmen auf den Plan gerufen, deren Mitarbeiter oft nicht ausreichend qualifiziert seien.
Kritik kommt auch von Dachdeckern, die direkt mit den Anlagen zu tun haben. Fehlerhafte Installationen würden zu Schäden führen, die nicht immer sofort sichtbar seien, aber langfristig die Dachkonstruktion gefährden könnten. Nicht immer werde mit den Hausbesitzern richtig besprochen, ob das jeweilige Dach überhaupt für eine Solaranlage geeignet ist. Auch die Prüfung der Windlasten sei oft mangelhaft, so Michael Zimmermann, Vizepräsident des Dachdeckerverbandes ZVDH.
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Solarbranche klagt über Fachkräftemangel
Vertreter der Solarbranche sehen sich ebenso wie Hausbesitzer mit dem Problem konfrontiert, dass der rasante Ausbau und die damit verbundene erhöhte Nachfrage nach Solarenergie neue, oft nicht ausreichend qualifizierte Akteure anzieht. Der Bundesverband Solarwirtschaft räumt ein, dass dies ein Problem sei, dem sich die Branche stellen müsse (Quelle: n-tv).