Der Trend geht zu großen Autos. Um das glasklar zu erkennen, reicht schon ein flüchtiger Blick auf die Straßen in Deutschland. Doch mit den riesigen Fahrzeugen kommen neue Probleme auf die Städte zu – und die wollen dafür nicht alleine aufkommen.
Städte schlagen Alarm: Bei SUVs wird's eng
Sie werden immer mehr: SUVs sind auf deutschen Straßen längst kein seltener Anblick mehr. Auch andere Fahrzeugklassen wachsen. Doch bei den ohnehin schon großen Autos fällt das schneller ins Gewicht. „Der Trend bei den Autos kennt offenbar nur eine Richtung: immer größer, immer schwerer“, meint Helmut Dedy, Geschäftsführer des deutschen Städtetags, gegenüber der Stuttgarter Zeitung (Quelle: dpa via RTL News).
Ein Fan dieser Entwicklung ist er offensichtlich nicht: „Das passt nicht in eine Zeit, in der wir über Energie- und Flächensparen, Klima- und Ressourcenschutz diskutieren.“ Für eine bessere Lebensqualität in den Städten brauche es nicht noch mehr größere Autos – und vor allem auch weniger. Bis dahin sollen Fahrerinnen und Fahrer besonders großer Autos draufzahlen, denn ihre Fahrzeuge brauchen deutlich mehr Platz als andere.
Dedy zufolge sei es „naheliegend, den großen Fahrzeugen auch die tatsächlichen Kosten für Parken und Fahren zuzuordnen“. Das würde bedeuten: Wer einen größeren fahrbaren Untersatz nutzt und entsprechend einen größeren Parkplatz oder mehr Raum im Parkhaus beanspruchen muss, zahlt drauf. Es habe hingegen etwas Absurdes, die Parkgegebenheiten an die immer größeren Autos anzupassen. Schließlich gehen solche Arbeiten auch ins Geld.
Der Autokauf wird schon teurer, muss es da auch beim Parken noch ins Geld gehen?
Städtetag will mehr Geld von Autofahrern, ADAC fordert andere Lösung
Der ADAC hingegen sieht es als Vertretung der Autofahrer ganz anders. Er fordert größere Parkplätze für alle Autofahrer, unabhängig von der Fahrzeugklasse (Quelle: n-tv). Ob damit die Probleme gelöst wären, ist zumindest zweifelhaft. Denn der Platz für größere Parkplätze fehlt dann anderswo: Ob schmalere Fahrspuren auf der Straße oder weniger und kleinere Rad- und Fußwege – die verschiedenen Verkehrsbereiche liegen miteinander im Clinch, gerade in Großstädten.
Die höheren Gebühren als eine Art Strafsteuer könnten hingegen auch dafür sorgen, dass große Autos wie SUVs oder Geländewagen seltener in Städten gefahren werden. Ob solche Gebühren tatsächlich Realität werden oder in welcher Höhe, lässt sich nicht absehen.