Aus dem neusten Geschäftsbericht von Sony lassen sich jede Menge interessante Informationen fischen. Von großer Wichtigkeit sind natürlich die Zahlen rund um Umsätze, Gewinne und verkaufter PlayStation-5-Exemplare. Doch aus einer Zahl macht der Konsolen-Hersteller jetzt ein Geheimnis: Den Abonnenten von PS Plus. Wieso fehlen diese plötzlich?
Sony veröffentlicht keine PS-Plus-Zahlen mehr
Das letzte Quartal war für Sony besonders rosig. So konnte der Konzer etwa rund 3,3 Millionen PS5-Konsolen verkaufen. Im direkten Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigt der Wert also um circa eine Million an. Und auch die Einnahmen über die PlayStation Network Services sind weiter gestiegen (Quelle: Sony) – ein Erfolg auf ganzer Linie also?
Das scheint nicht vollumfänglich zuzutreffen. Denn während Sony normalerweise in seinen Geschäftsberichten auch die aktuelle Anzahl der PS-Plus-Abonnenten ausweist, fehlt diese Angabe erstmals in dem Dokument. Schlichtweg vergessen hat man die Metrik jedoch nicht. Auf Nachfrage eines Investors erklärte Senior-Vizepräsidentin Naomi Matsuoka diesen Schritt wie folgt:
„Da Sony das Wachstum durch die Expansion der Netzwerkdienste bestätigen kann, haben wir beschlossen, die Anzahl der Abonnenten nicht mehr offenzulegen. Da PS Plus auf ein Stufen-Modell umgestiegen ist und wir die Umstellung auf höhere Stufen des Dienstes weiter voranbringen möchten, planen wir, die Attraktivität von PS Plus weiter zu fördern.“
Was bieten euch eigentlich die Online-Services von Nintendo, Xbox und PlayStation? Wir erklären es euch im Video:
PS Plus: Warum gibt Sony die Zahlen wirklich nicht mehr?
Der wahre Grund dürfte jedoch ein anderer sein. Denn wer einen Blick auf den zeitlichen Verlauf der Abonnentenzahlen wirft, wird feststellen, dass Sony effektiv seit Ende 2020 in einer kleinen PS-Plus-Krise zu stecken scheint. Die Abozahlen schwanken seitdem stets zwischen 45,4 bis 48 Millionen – statt Wachstum gibt es Stagnation.
Demnach ist es auch nicht verwunderlich, dass der Konzern sich jetzt vor allem darauf konzentrieren will, die bereits bestehenden Abonnenten besser zu monetarisieren. Essentials-Abonnenten sollen die Extra- oder Premium-Stufe schmackhaft gemacht werden, damit man immerhin beim Umsatz weiter mit steigenden Zahlen glänzen kann.
Wovon Sony bislang noch absieht, ist eine Preissteigerung der aktuellen Abo-Stufen. Aber auch das wäre der nächste logische Schritt, wenn die Anzahl der Abonnenten sich nicht weiter erhöhen lässt und immer weniger Leute auf die teureren Abonnements umsteigen. Eine ähnliche Strategie verfolgte Netflix in den letzten Jahren.
Dass das PS-Plus-Programm von Sony eingestellt wird, müssen Kunden aber nicht befürchten. Denn abseits der stagnierenden Abozahlen läuft es mit Sonys Online-Service aktuell noch solide.