Mehr Zinsen für Sparguthaben und nicht zu viele Filialen schließen: Mit diesen Forderungen hat sich der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes an die Vorstände der eigenen Banken gewandt. Wer bei der Sparkasse spare, solle dafür auch wieder belohnt werden.
Sparkassen-Chef: Sparen muss sich wieder lohnen
Auf einer Konferenz des Fondsanbieters Deka hat Helmut Schleweis die Sparkassen gewarnt. Als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes sprach er sich für eine höhere Verzinsung von Spareinlagen aus. Außerdem sollten die Sparkassen nicht zu viele Filialen schließen. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Sparkassen nicht mehr wie bisher als wichtige Institution wahrgenommen würden.
Schleweis appellierte an die Sparkassen, ihre Rolle als Interessenvertreter der breiten Bevölkerung beizubehalten. Auch wenn es nicht möglich sei, alle Einlagen sofort hoch zu verzinsen, würden die Sparkassen derzeit den Eindruck erwecken, dass sich Sparen nicht mehr lohne (Quelle: Handelsblatt).
Tatsächlich sind gerade die Sparkassen wegen ihrer Zinspolitik in die Kritik geraten. Obwohl Banken in der EU derzeit einen Einlagenzins von 4 Prozent von der Europäischen Zentralbank erhalten, werden diese Zinsen kaum oder gar nicht an die Kunden weitergegeben. Vertreter der Sparkassen hatten diese Praxis bislang verteidigt.
Laut Schleweis sollten die Sparkassen aufhören, sich „hinter ideologischen Glaubenssätzen der Vergangenheit“ zu verstecken. Künstliche Intelligenz solle eine größere Rolle spielen, auch wenn sie qualifizierte Arbeit nicht ersetzen könne.
Ein Tagesgeldkonto kann sich heute wieder lohnen:
Schleweis: Mehr Arbeit ist die Zukunft
Mit Blick auf die Zukunft der Arbeit rief Schleweis dazu auf, „die Ärmel hochzukrempeln“ und mehr und länger zu arbeiten. Es sei eine ökonomische Illusion, das Arbeitsvolumen reduzieren zu können. Stattdessen müsse mehr gearbeitet werden, um dem „Paradies“ näher zu kommen.