E-Autos und Umweltbonus – das gehört inzwischen seit Jahren zusammen. Auf immer und ewig werden die Stromer allerdings nicht bezuschusst. Planmäßig ist 2025 Schluss mit der Käuferunterstützung. Doch wie jetzt bekannt wird, könnte schon viel früher das Geld ausgehen – mit Absicht.
600 Millionen Euro gestrichen: Autoverband kritisiert Sparkurs für E-Autos
Gerade erst gab es eine Entwarnung für nervöse E-Auto-Kunden, die sich darum sorgen, ob die geplanten Mittel des Bunds bis Ende des Jahres für die volle Zahlung ausreichen. Das Finanzministerium hat die Mittel um mindestens 400 Millionen Euro aufgestockt, die für Anträge in 2023 zur Verfügung stehen. Zuvor waren 2,1 Milliarden Euro für den Umweltbonus eingeplant gewesen.
Jetzt kommen jedoch alarmierende Töne aus anderer Richtung: Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrtgewerbe (ZDK) warnt, dass im neuen Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung weniger Mittel als bisher für den Kauf von Elektro-Fahrzeugen in 2024 vorgesehen sind. Statt wie bisher geplant, 1,4 Milliarden Euro im letzten Jahr des Umweltbonus‘ zur Verfügung zu stellen, sollen jetzt rund 600 Millionen Euro abgezweigt werden.
Damit würden die Mittel, aus denen der Umweltbonus für E-Autos gezahlt wird, effektiv fast halbiert auf noch rund 810 Millionen Euro. „Wenn das wirklich so kommt, erleben wir gerade einen weiteren Akt des Verwirrspiels beim Umweltbonus“, kritisiert ZDK-Präsident Arne Joswig (Quelle: ZDK).
Ohne Umweltbonus haben es E-Autos im Kostenvergleich schwer:
Einerseits könnte es dem Hochlauf der E-Mobilität schaden, wenn die Mittel gekürzt werden, wie auch Branchenexperten kritisieren. Andererseits kommt bei Joswig die Unsicherheit nicht gut an: „Weder die Autohäuser noch die Kundinnen und Kunden sind noch in der Lage, den Kauf eines E-Fahrzeugs vernünftig zu planen. Das wird den von der Bundesregierung postulierten Hochlauf der E-Mobilität weiter bremsen.“
Experte warnt: Ende 2023 droht wieder Umweltbonus-Chaos
Der ZDK-Präsident rechnet außerdem mit einem Ansturm auf die zuständige Behörde im Dezember. Schon 2022 wurde das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) überrannt, weil zum Jahreswechsel die Fördersätze gesenkt wurden. Das soll auch zum 1. Januar 2024 wieder durchgezogen werden.
Für Joswig braucht es mehr Verlässlichkeit. Vor allem, da sich Kunden schon heute nicht mehr sicher sein könnten, ob die Mittel bis Ende des Jahres reichen. Eine entsprechende Anfrage des ZDK habe das BAFA nicht beantwortet. In dieser Situation brauche sich „niemand wundern, wenn die Zahl der Auftragseingänge bei E-Fahrzeugen zurzeit in den Keller rauscht“, so Joswig.