Wer Star Trek wirklich liebt, der wurde in den letzten Jahren auf eine harte Geduldsprobe gestellt und oftmals enttäuscht. Fans, die dem Franchise deswegen den Rücken zuwandten, dürfen jetzt aber wieder einschalten – mit einer Einschränkung. Meine persönliche Empfehlung in der Wochenend-Kolumne von GIGA.
Warnung: Der Text enthält hier und da kleinere Spoiler zur 3. Staffel von „Star Trek: Picard“ (bei Amazon ansehen).
Der Start von Serien wie „Star Trek: Discovery“ und nicht zuletzt „Star Trek: Picard“ wurde immer mit großem Interesse begleitet und endete jeweils mit einer großen Enttäuschung. Mit Star Trek hatte all das nichts mehr zu tun. Wirre Geschichten, neue Charaktere, zu denen man keine Beziehung aufbauen konnte, und meist pure Langeweile.
Die Rettung von „Star Trek“: Picard am Ende doch noch gut
Doch die Hoffnung sollten Fans nicht aufgeben. Das aktuelle Beispiel macht eine der beiden Serien jetzt nämlich doch noch zum Pflichtprogramm bei Amazon beziehungsweise Paramount+. Ich spreche von „Star Trek: Picard“, dessen Finale letzte Woche bei den beiden Streaming-Diensten zu sehen war.
Als langjähriger Star-Trek-Fan kämpfte ich mich durch die ersten beiden Staffeln der Serie seit dem Start im Jahr 2020. Deren Start machte Lust auf mehr, doch auf der Strecke ging den Autoren die Luft aus. Was da geboten wurde, war einfach nur lächerlich, teils langatmig und chaotisch. Da halfen dann zuletzt auch diverse Gastauftritte beispielsweise von Whoopie Goldberg (Guinan) oder John de Lancie (Q) nicht.
Mit der 3. Staffel von „Star Trek: Picard“ wird für die Fans alles gut:
Nicht wenige Fans gaben die Serie als verloren auf und schalteten vorzeitig ab. Bedauerlich, denn mit der finalen 3. Staffel von „Star Trek: Picard“ kam die Serie endlich da an, wo sie von Anfang an sein wollte.
Die Crew der Enterprise D ist zurück und findet über mehrere Episoden wieder zueinander. Die Aufgabe: Nichts Geringeres als die Galaxis retten. Klingt wenig kreativ, ist es eigentlich auch. Doch wie sie das tun, darin liegt der Unterschied.
Man fiebert wieder mit, selbst gegen einen so altbekannten Feind wie die Borg. Da passt nicht zuletzt auch der Soundtrack, eine Reminiszenz sowohl an die Serie (Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert) als auch aus dramaturgischen Gründen an den zweiten Spielfilm („Star Trek: Der erste Kontakt“).
Natürlich ist die 3. Staffel von „Star Trek: Picard“ ein einziges großes Fan-Fest. Der Moment, als in der vorletzten Episode die alte Enterprise D als Zufluchtsort dient, hinterlässt bei mir pure Gänsehaut und die eine oder andere Träne im Auge.
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
Kleine Einschränkung: Staffel 1 und 2 bitte ignorieren
Kurzum: Fans, die „Star Trek: Picard“ bisher mieden, sollten sich die letzte Staffel unbedingt anschauen. Die erste und zweite Staffel kann übrigens getrost ignoriert werden. Wenn man ehrlich ist, haben sich das wohl auch die Autoren gedacht.
Es gibt nur wenige Punkte, die man vielleicht vorab wissen sollte. In aller Kürze: Picard ist à la „Black Mirror“ jetzt ein künstlicher, aber dennoch zum Sterben fähiger Mensch. Seven of Nine (Star Trek: Raumschiff Voyager) ist ganz offiziell in der Sternenflotte und Raffaela „Raffi“ Musiker, eine alte Freundin von Picard und ehemaliger „Love Interest“ von Seven of Nine – fertig. Den Rest der beiden ersten Staffeln müsst ihr nicht wissen, um das große Finale zu verstehen.
Endlich kriegt das „neue“ Star Trek die Kurve – zumindest bei dieser Serie. Bei „Discovery“ hingegen ist wohl Hopfen und Malz verloren. Da habe ich die Hoffnung schon längst aufgegeben, zwischenzeitlich jedoch noch vor dem Ende von „Picard“ in „Star Trek: Strange New Worlds“ wiedergefunden.
In dem Sinne: Liebe Skeptiker, traut euch. „Star Trek: Picard“ wurde am Ende tatsächlich so gut, wie Fans es sich schon immer erhofft haben.