Strompreis und vor allem der Preis für Gas haben sich zwar zuletzt wieder etwas beruhigt, doch die Kosten sind noch immer auf einem Allzeithoch – und der Winter kommt erst noch. Viele Verbraucher fürchten die Kostenexplosion, die die kalten Monate und die neuen Abschlagszahlungen bringen. Der Verbraucherschutz fordert: Das Hin und Her muss ein Ende haben.
Verbraucherschutz warnt: Bürger werden im Winter Rechnungen nicht zahlen können
„Wir steuern im Winter auf eine dramatische Lage zu. Angesichts explodierender Preise ist zu befürchten, dass viele Haushalte ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können“, meint Ramona Pop, Vorsitzende des Verbraucherzentrale Bundesverbands (Quelle: VZBV). Diese Sorge teilt sie mit vielen Deutschen, die entweder noch auf Preiserhöhungen warten oder schon den gefürchteten Brief von ihrem Energieversorger erhalten haben, der über neue Abschlagszahlungen und hohe Preise für Strom und Gas informiert.
Vor allem müsse die Regierung klare Fakten zum Wohle der Verbraucherinnen und Verbraucher schaffen, so Pop weiter. Das Hin und Her zwischen einem möglichen Preisdeckel für Energie auf der einen Seite und der künstlichen Erhöhung der Preise durch die Gasumlage auf der anderen müsse ein Ende haben. Noch immer sei zudem nicht genau klar, mit was für Entlastungen die Bürger rechnen können.
Pop fordert von der Politik jetzt entschlossenes, vor allem schnelles Handeln, bevor die hohen Rechnungen für Energie Verbraucher in die Zahlungsunfähigkeit treiben. Dafür sollen drei Maßnahmen her: Strom- und Gassperren müssten vorerst ausgesetzt werden. Wer die Rechnung nicht zahlen kann, soll nicht in einer kalten und dunklen Wohnung allein gelassen werden.
Zugleich müssten laut Pop die Gewinne der Energieunternehmen gedeckelt werden. Die Überschüsse könnten zur Entlastung der Bürger genutzt werden. Ein ähnliches Vorgehen hat die Bundesregierung bereits im Rahmen der Strompreisbremse vorgesehen. Details fehlen aber noch.
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Mehr Geld für Verbraucher: Heizkostenzuschuss reicht nicht
Zudem fordert Pop finanzielle Hilfen für Verbraucher, die an die Preisentwicklung angepasst werden. Zwar hat die Regierung etwa bereits den einmaligen Heizkostenzuschuss bewilligt, der in diesen Tagen bei den ersten Berechtigten eintreffen soll. Doch 300 Euro abzüglich Steuern sind bei der Dynamik der letzten Wochen und Monate nicht ausreichend, um den Preissteigerungen auch nur ansatzweise etwas entgegenzusetzen.
„Ziel muss es sein, die Preisexplosion abzufedern“, so Pop. Wie es mit Gasumlage und einem möglichen Preisdeckel weitergeht, soll im Laufe der Woche entschieden werden.