Experten rechnen nach Ende der Energiepreisbremsen mit höheren Endkundenpreisen für Strom und Gas. Die durchschnittlichen Gaskosten könnten um 8 Prozent steigen, bei Strom sei von einem Plus von knapp 4 Prozent auszugehen. Möglicherweise erhalten Verbraucher aber noch einen Aufschub bis Ostern 2024.
Analyse: Strom und Gas wieder teurer
Energiepreisbremsen, die derzeit noch die Strom- und Gaspreise in Deutschland künstlich begrenzen, werden voraussichtlich zum Jahresende auslaufen. Was danach kommt, hat das Vergleichsportal Verivox gerade berechnet. Dem Portal nach wird es zu einem spürbaren Anstieg der Energiekosten kommen.
Eigenen Berechnungen zufolge könnten die durchschnittlichen Stromkosten bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden um 56 Euro auf 1.504 Euro steigen. Das entspricht einem jährlichen Plus von 3,9 Prozent. Noch stärker könnte der Anstieg beim Gas ausfallen (Quelle: Berliner Zeitung).
Die durchschnittlichen Gaskosten bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden könnten um 173 Euro auf 2.374 Euro nach oben klettern, was einem Anstieg von 7,9 Prozent entspricht. Die Anstiege könnten in den Grundversorgungstarifen sogar noch höher ausfallen, warnt Verivox.
Ob die Energiepreisbremsen wirklich wie vorgesehen zum Jahresende auslaufen, ist noch nicht beschlossene Sache. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat eine Verlängerung der Strom- und Gaspreisbremsen bis Ostern 2024 vorgeschlagen, um Kostensteigerungen entgegenzuwirken. Laut einer repräsentativen Umfrage von Verivox unterstützen 70 Prozent der Befragten Habecks Vorschlag. Nur 13 Prozent wünschen sich das Auslaufen der Preisbremsen zum Jahresende.
Lohnt sich die Anschaffung einer Wärmepumpe?
Strom und Gas: Neukunden zahlen weniger
Neukundentarife sind laut Verivox derzeit wieder so günstig wie vor der Energiekrise. Die Preise für Neukunden liegen bei durchschnittlich 29,49 Cent pro Kilowattstunde Strom und 9,1 Cent pro Kilowattstunde Gas. Verivox-Chef Daniel Puschmann weist darauf hin, dass viele Verbraucher durch die Preisbremsen den Überblick über die tatsächlichen Tarifkosten verloren hätten.