Ein Energie-Experte hat sich mit einer erfreulichen Prognose zu Wort gemeldet: Erneuerbare Energien könnten schon bald die Strompreise spürbar senken. Hauptgrund sind die immer günstiger werdenden Energiequellen wie Sonne und Wind. Ein Problem für die Verbraucher bleiben die Netzentgelte.
Experte: Erneuerbare senken Strompreise
Die zunehmende Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz führe tendenziell zu sinkenden Strompreisen, sagt Fabian Huneke von Agora Energiewende. Das liege unter anderem daran, dass die Kosten für Erneuerbare Energien im Vergleich zu fossilen Brennstoffen und CO₂-Preisen niedriger seien (Quelle: golem.de).
„Man sieht an der Strombörse ganz klar: Für Lieferungen in einigen Jahren sind die Terminmarktpreise deutlich geringer“, so Huneke. Ein weiterer Faktor, der die Strompreise senken könnte, ist die Abschaffung der EEG-Umlage im Jahr 2022. Diese Maßnahme sollte die Stromkunden eigentlich entlasten, wurde aber durch den parallelen Anstieg der Strompreise infolge der Energiekrise überlagert. Zuvor lag die Umlage bei 3,72 Cent pro Kilowattstunde.
Auf der anderen Seite stehen steigende Netzentgelte, die die Strompreise in die Höhe treiben könnten. Diese Gebühren für die Nutzung der Stromverteilnetze werden auf die Verbraucher umgelegt. Huneke weist darauf hin, dass Elektroautos und Wärmepumpen sowie die dezentrale Stromerzeugung durch Wind- und Solarenergie eine stärkere Infrastruktur erfordern, was die Netzentgelte in die Höhe treibt.
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Strom: Haushalte zahlen 46,27 Cent
Im ersten Halbjahr 2023 lag der durchschnittliche Strompreis für Haushalte bei 46,27 Cent pro Kilowattstunde, wovon die Netzentgelte rund ein Fünftel ausmachten. Für das kommende Jahr wird ein Anstieg der Netzentgelte um durchschnittlich elf Prozent erwartet, auch wenn in einigen Bundesländern wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ein Rückgang prognostiziert wird.