Rain World ist mit keinem anderen Spiel zu vergleichen. Und selbst, wenn ihr es nicht spielen wollt, so glaube ich, dass euch die Welt von Rain World interessieren könnte – denn sie ist so realistisch, dass es fast unheimlich ist.
Ich habe noch nie von Rain World gehört, bis es mir eben doch unter die Augen kam – sechs Jahre nach Release des Spiels, denn Rain World ist bereits 2017 erschienen. Falls ihr genauso wie ich seid, dann empfehle ich euch von ganzem Herzen, Rain World eines Blickes zu würdigen. Ganz egal, ob ihr es selbst spielen oder einem anderen im Let's Play dabei zuschauen wollt.
Aber was ist denn das Besondere an Rain World? Es hat schlicht und ergreifend das sagenhafteste Ökosystem, das mir je in einem Spiel untergekommen ist. Und damit meine ich eine fantastisch animierte Science-Fiction-Welt, in der ihr euch gegen unheimlich clevere und lebendige Wesen durchsetzen müsst. Ihr spielt eine Schneckenkatze, die in einem zerstörten Ökosystem überleben und jagen muss. Dabei gilt es stets herauszufinden, was ihr essen könnt und was euch essen will. Aber das ist nur der Anfang der Genialität von Rain World.
Das erwartet euch bei Rain World:
Rain World: Ein Spiel, das viel mehr Aufmerksamkeit bekommen müsste
Es gibt einen Nachteil von Rain World, je nachdem, ob ihr es als solchen sehen wollt: Das Spiel ist beinhart schwer und unfair. Doch jeder unfaire Tod, den ihr hier sterben werdet, hat etwas mit dem Prinzip von Rain World zu tun: Ein realistisches Ökosystem von obskuren Wesen, deren Spontanität und Lebendigkeit in kaum einem anderen Spiel besser simuliert wurde. Wäre das echte Leben in einem gefährlichen Wald voller Wildtiere auch unfair? Natürlich.
Darum geht es in Rain World: Es handelt sich um einen Survival-Plattformer, bei dem ihr eine kleine Schneckenkatze spielt, die von ihrer Familie getrennt wird. Plötzlich ganz allein auf der Welt, müsst ihr die Ruinen und Landschaften einer zerstörten Welt erkunden. Ihr sucht Essen und beendet jeden „Tag“, indem ihr euch mit vollem Bauch ein ruhiges Plätzchen sucht – dort könnt ihr schlafen, während endlos fallender starker Regen die Welt heimsucht.
Das Spiel ist in verschiedene Ökosysteme aufgeteilt: Abschnitte der Welt, die alle ihre eigenen Ungeheuer und Nahrungsquellen haben. Doch nicht jedes Wesen hier ist gefährlich (wenngleich es viele sind): Ihr werdet auf Echsen treffen, die euch zwar angreifen und fressen wollen, die ihr aber auch mit Futter zähmen könnt. Später begegnet ihr intelligenten Wesen, die versuchen, mit euch zu kommunizieren. Schafft ihr es, mit ihnen einen gewissen Frieden zu halten, könnt ihr mit ihnen handeln. Greift ihr sie jedoch an, merken sie sich das – und werden euch jagen.
Jedes Wesen in Rain World reagiert nicht nur auf euch, sondern auch auf die Umgebung. Jäger jagen auch andere Kleintiere, nicht nur euch – und ihre Taktiken beim Jagen sind nur teils vorhersehbar, da die KI dieser Wesen individuell auf die Umgebung reagiert. Sogar die Bewegungen aller Tiere in Rain World sind unvorhersehbar, denn die Animationen sind teilweise prozedural animiert. Das bedeutet, dass die Körper in diesem Spiel in Echtzeit animiert werden, entsprechend der Umgebung und euren eigenen Spieleingaben.
Das Ergebnis ist eine unheimlich echte Pixel-Art-Welt, die unvorhersehbar ist. Noch dazu erzählt Rain World eine Geschichte, die melancholisch und nachdenklich stimmt. Falls ihr Plattformer, Survival-Spiele oder originelle Science-Fiction-Geschichten mögt, solltet ihr euch Rain World nicht entgehen lassen. Aber seid gewarnt: Es ist eben ein sehr hartes Spiel und für manch einen ist es vielleicht die bessere Erfahrung, sich das Spiel einfach in einem Video anzuschauen.