Die WhatsApp-Alternative Telegram etabliert sich immer stärker in Deutschland, wie neue Zahlen untermauern. Hierzulande ist die Anzahl der regelmäßigen Nutzer in den letzten Jahren stark gestiegen. Der Politik ist der umstrittene Messenger ein Dorn im Auge.
Telegram: Reichweite in Deutschland gestiegen
Statt auf WhatsApp setzen immer mehr Personen in Deutschland auf die Alternative Telegram. Einer neuen Umfrage zufolge ist die Anzahl der Nutzer, die regelmäßig über Telegram kommunizieren, stark gestiegen. Waren es im Jahr 2018 lediglich 7 Prozent der Befragten, ist der Anteil nun auf 15 Prozent gestiegen. In drei Jahren hat sich die Zahl also mehr als verdoppelt. Befragt wurden Messenger-Nutzer in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren (Quelle: Statista).
Ein Schub konnte bei Telegram vor allem im ersten Halbjahr 2021 beobachtet werden, als die weltweiten Download-Zahlen deutlich auf rund 215 Millionen stiegen. Vor allem in Indien, Russland und Indonesien erfreut sich Telegram großer Beliebtheit. Im August 2021 konnte zudem ein echter Meilenstein erreicht werden, als die App die Schallmauer von insgesamt einer Milliarde Downloads durchbrach. Zu dem Zeitpunkt soll Telegram auf 500 Millionen Nutzer gekommen sein.
Telegrams Erfolg kann dabei auch mit der Schwäche von WhatsApp erklärt werden. Der Messenger vergraulte nicht wenige Nutzer mit neuen Teilnahmebedingungen, die unter anderem einen Datenaustausch mit dem Mutterkonzern Facebook (heute Meta) vorsehen.
Die wichtigsten WhatsApp-Alternativen im Überblick:
Telegram: Beliebt bei Verschwörungsmystikern
Hierzulande gilt Telegram auch als eine Art Sammelbecken für Anhänger von rechtsextremen Positionen und teils gefährlichen Verschwörungserzählungen. Der Messenger gerät immer mehr unter politischen Druck, da eine Kontrolle der Inhalte nicht ermöglicht wird. Die russischen Betreiber haben ihren Sitz in die Vereinigten Arabischen Emiraten verlegt und reagieren nicht auf Anhörungsschreiben des deutschen Außenministeriums. Ein härteres Durchgreifen ist nun geplant.