Der Gründer und CEO Pavel Durov verspricht, dass Daten von Telegram-Nutzern sicher seien. Eine Weitergabe an russische Behörden würde nicht stattfinden, auch nicht bei ukrainischen Nutzern. Dass er sich Forderungen Russlands widersetzt, macht ihm zufolge ein Blick auf seinen eigenen Werdegang deutlich.
Telegram-Gründer: Schutz der Privatsphäre bleibt
Der Messenger Telegram gilt hierzulande als eine von vielen Alternativen zu WhatsApp. In Russland und der Ukraine hingegen ist Telegram sehr viel populärer. Nun hat sich der Gründer und CEO öffentlich dazu bekannt, dass Daten von Nutzern bei Telegram sicher seien – unabhängig vom Standort und der Nationalität. „Ich stehe für unsere Nutzer ein, egal was passiert. Ihr Recht auf Privatsphäre ist heilig. Jetzt mehr denn je“, schreibt Durov in seinem eigenen Telegram-Kanal.
Zuvor waren Gerüchte aufgekommen, dass die Betreiber des Messengers Nutzerdaten mit russischen Behörden teilen würden. Durov ist in Russland geboren, besitzt heute aber die französische Staatsangehörigkeit. Seine eigene Vergangenheit zeigt ihm zufolge, dass er sich russischem Druck nie gebeugt habe. Als Gründer des sozialen Netzwerks VKontakte (VK), das als russisches Facebook gilt, hat er eigenen Angaben zufolge dem Inlandsgeheimdienst FSB keine Daten ukrainischer Nutzer übergeben. In Folge davon musste er die Kontrolle über VK abgeben und Russland verlassen.
In seinem Statement weist Durov zudem auf die ukrainischen Wurzeln seiner eigenen Mutter hin. Die Sicherheit von Nutzern sei ihm eine Herzensangelegenheit. Der Eintrag in seinem Telegram-Kanal wurde bislang fast eine Million mal abgerufen (Quelle: Pavel Durov).
Die wichtigsten WhatsApp-Alternativen im Überblick:
Telegram-Messenger beliebt in Russland und Ukraine
Telegram hat sich gerade in den letzten Tagen für viele Russen und Ukrainer als eines der zentralen Mittel zur Kommunikation erwiesen. Beide Seiten nutzen den Messenger intensiv. In Russland soll Telegram schon Ende 2020 auf rund 38 Millionen aktive Nutzer gekommen sein. Auch in Deutschland legt der Messenger immer weiter zu, gilt aber auch als Sammelbecken für Personen mit rechtsextremen Positionen.