Nahezu 100-prozentige Netzabdeckung mit LTE liefert die Deutsche Telekom an einigen inländischen Bahnstrecken. Das gibt das Unternehmen jetzt an, nachdem im letzten Jahr fast alle zwei Tage neue Sendemasten aufgestellt wurden. Trotzdem gibt es eine Stelle, an der es einfach nicht voran geht.
„Ganz Gallien ist von den Römern besetzt... Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.“ So heißt es zu Beginn jedes Asterix-Comics. Für die Deutsche Telekom würde es analog statt Gallien natürlich um Deutschland gehen. Denn auch beim Netzausbau an Deutschlands Eisenbahnstrecken gibt es einen Flecken, der sich besonders erbittert widersetzt.
550 Meter ohne LTE-Netz: Telekom findet keine Lösung
Wie die Telekom jetzt in einem Video erklärt, stockt der Ausbau der LTE-Netzabdeckung an einem Abschnitt der ICE-Strecke zwischen Berlin und Hamburg. In der Gemeinde Aumühle im Sachsenwald nahe Hamburg gebe es auf einer Länge von ca. 550 Metern eine Versorgungslücke. Hier Mobilfunk anzubieten, ist herausfordernd, erklärt Robin Wulf, zuständiger Kommunalbeauftragter der Telekom. Eine langgezogene Kurve, auf einer Seite ein Hang und Wald drum herum. Es bräuchte einen Sendemasten, „der mindestens 40 Meter hoch ist“.
Im Video seht ihr, was sich noch beim Mobilfunk tut:
Das Problem: Die geografischen Begebenheiten schränken die Baumöglichkeiten ein. Dazu kommen Naturschutzbestimmungen. Bei einem alternativen Standort im Ortsgebiet kommt der Denkmalschutz in die Quere, an einem anderen direkt an der Trasse machen unterirdische Leitungen der Bahn selbst den Bau unmöglich. Mit den kommunalen Entscheidungsträgern muss man sich auch einig werden. Aus der vertrackten Situation will man nun einen Ausweg finden und sich mit Gemeinde und Behörden erneut zusammensetzen.
Vollabdeckung ist das Ziel der Telekom
Ziel sei es, auf der insgesamt 290 Kilometer langen Fahrt vollständige Netzabdeckung zu erreichen. Dazu müssen noch 6 kleinere Lücken geschlossen werden. Man wolle diesen Service seinen Kunden bieten, so Unternehmenssprecherin Sandra Rohrbach. Nervige Unterbrechungen, etwa beim Telefonieren, wären dann passé. Wie auch immer sich der Mobilfunk im Sachsenwald entwickelt, bemerkenswert ist allemal die nonchalante, fast schon selbstironische Art, mit der die Telekom im Video berichtet. In anderen Bereichen gibt es dafür Positives von der Telekom zu berichten.