Mit seinen E-Autos hat Tesla früher als alle anderen Hersteller verdiente Lorbeeren eingeheimst. Beim autonomen Fahren scheint den Amerikanern aber längst nicht so ein Erfolg beschieden. Im Gegenteil, es läuft nicht rund mit Autopilot und Full-Self Driving. Experten haben festgestellt, dass die Systeme zur tödlichen Gefahr für Kinder werden können.
Von wegen autonomes Fahren: Tesla Model 3 überfährt kleine Kinder
Gegenwind bei den Fahrassistenz-Systemen dürfte man bei Tesla gewöhnt sein. Mitschuld an mehreren, zum Teil tödlichen Unfällen, unausgereifte Software, die trotzdem auf öffentlichen Straßen von den Kunden genutzt werden kann und eigentlich sollte alles auch schon längst viel besser funktionieren – so lauten einige der Vorwürfe, die sich Tesla und CEO Elon Musk bereits seit Jahren gefallen lassen müssen.
Doch was Sicherheitsexperten jetzt zeigen, verleiht dem Zustand, in dem sich Teslas Software-Paket Full-Self Driving (FSD) befindet, eine ganz neue Qualität. „The Dawn Project“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, unsichere Software anzuprangern. Mit Teslas FSD hat man sich ein erstes Ziel gesetzt – und nach eigenen Angaben schockierende Testergebnisse erzielt:
Im Video, das zu einer auf Tesla zielenden Werbekampagne gehört, soll zu sehen sein, wie ein Model 3 mehrfach Dummys in der Größe junger Schulkinder überfährt. Laut The Dawn Project ist dabei durchgehend FSD aktiv und nicht in der Lage, den Unfall zu vermeiden. Augenscheinlich reagiert das smarte Fahrzeug überhaupt nicht, außer nach dem Crash eine Vollbremsung hinzulegen. Ob die Software tatsächlich aktiv ist, lässt sich in diesem Video aber nicht erkennen.
So funktionieren Teslas Assistenzprogramme laut eigener Darstellung:
Der Dummy war stationär angebracht, hätte den Tesla damit also sogar vor geringere Herausforderungen stellen müssen, als echte Passanten es tun würden. Weitere Details zum Test haben die Verantwortlichen über ihre eigene Webseite veröffentlicht. Unter anderem soll das Model 3 mit der aktuellsten Version von Teslas FSD ausgestattet gewesen sein.
Tesla-Fahrassistent: „Schlechteste kommerzielle Software“
Dem Kampagnen-Video zufolge sollen in den USA 100.000 Tesla-Fahrer mit aktivem FSD unterwegs sein. Dan O'Dowd, Gründer von The Dawn Project, will mit seinem Engagement ein Verbot für Nutzung von FSD auf öffentlichen Straßen erreichen. Er bezeichnet die Tesla-Entwicklung als „schlechteste kommerzielle Software, die ich je gesehen habe“.
O'Dowd ist mit seiner Firma Green Hills allerdings gleichzeitig ein Konkurrent von Tesla, der Software für Autohersteller anbietet.