Tesla hat für seine E-Autos in vielen Ländern die Preise gesenkt, auch Deutschland gehört dazu. Für Kunden, die erst jetzt zuschlagen wollen, werden die amerikanischen Stromer so schon fast zum Schnäppchen. Aber wie kann sich Tesla die Spendierlaune in der Krise leisten? Ein Beispiel zeigt, dass Kunden die Augen offenhalten sollten.
Preissenkungen bei Tesla: Woher kommt das Geld für günstige E-Autos?
Wer sich aktuell ein E-Auto von Tesla kauft, kann sich über reduzierte Preise freuen. In Deutschland wurden etwa Model 3 und Model Y teilweise stark günstiger. Damit will der E-Autobauer das zuletzt etwas geschwundene Interesse wieder anfeuern. Aber woher kommt das Geld für die hohen Abschläge, die Tesla durch die Lappen gehen?
Eine Möglichkeit sind Einsparungen bei der Ausstattung: So verzichtet Tesla etwa seit einigen Monaten auf Ultraschallsensoren, über die zuvor einige Fahrassistenzprogramme mit Informationen über die Umgebung versorgt wurden. In Zukunft sollen dafür die Kameras an Bord ausreichen.
An einem Beispiel wurde jetzt bekannt, dass Tesla auch an anderer Stelle spart: So soll der US-Hersteller etwa die besseren Bremsen beim Model Y Performance gegen minderwertigere ausgetauscht haben. Dabei hat man offenbar eine Abdeckung für die Bremsbeläge verbaut, die über diesen Makel hinwegtäuschen soll (Quelle: Electrek). Der Unterschied zwischen den Bremsen mag nicht riesig sein, was sich auch im wenig reduzierten Preis widerspiegelt. Die Performance-Variante ist mit rund 500 Euro weniger als zuvor längst nicht so viel günstiger geworden wie die Basisversion.
Ob die Brembo-Bremsen auch beim Model Y Performance für den deutschen Markt ersetzt werden, ist noch nicht bekannt. Zuerst hatte das E-Auto-Portal Electrek aus dem Vereinigten Königreich anhand von Informationen eines Tesla-Zulieferers berichtet.
Was ihr außerdem über Tesla wissen solltet:
Bei Marge Nummer 1: Tesla hat noch Luft bei E-Auto-Preisen
Dazu kommt aber noch ein ganz simpler Vorteil, den Tesla zum Sparen nutzen kann. Der E-Auto-Pionier setzt praktisch von Beginn an auf maximale Kostenoptimierung während der Produktion. Was sich manchmal in ungleichmäßigen Spaltmaßen und allgemein minderwertiger Verarbeitung verglichen mit anderen Premiumanbietern zeigt, hat auch dafür gesorgt, dass Tesla eine traumhafte Gewinnmarge pro verkauftem Fahrzeug vorweisen kann.
Einer Auswertung der internationalen Unternehmensberatung EY zufolge kann Tesla seinen ersten Platz in dieser Hinsicht verteidigen. Im dritten Quartal 2022 lag die Marge pro E-Auto von Tesla demnach im Durchschnitt bei 17,2 Prozent – mit einem ordentlichen Abstand zu Mercedes auf Platz 2 mit 13,8 Prozent. Musk beziehungsweise Tesla haben also einfach auch mehr Luft beim Preis der E-Autos und können damit Kunden im Zweifel leichter entgegenkommen – zumal die Marge bei teureren Modellen wie dem Model S noch viel höher sein dürfte.