Wer fährt denn heute noch Auto? Von den jüngeren Menschen mit iPhone in der Tasche immer weniger und auch ich alter „Boomer“ gehöre nicht unbedingt zur Fraktion „Gasfuß“. Und selbst wenn man mal möchte, da gibt’s ein kleines Hindernis, eines was in Zukunft mithilfe von Tesla und Co. aber keine Rolle spielen mehr könnte. Mein Gedanke zum Wochenende, reden wir mal drüber.
In den letzten Jahren schaute die Automobilindustrie immer verängstigter auf die Jugend. Statt Führerschein zu machen und sich ein Auto vom Munde abzusparen, kaufen die sich lieber das neueste iPhone von Apple und fliegen in der Gegend rum, besuchen Gott und die Welt. Generation „iPhone“ droht abhanden zu kommen. Und dann gibt’s auch noch Spezialisten wie meine Wenigkeit.
Generation „iPhone“ ohne Führerschein: Kann Tesla helfen?
Ich habe zwar vor über 25 Jahren mal einen Führerscheintest erfolgreich abgelegt, seitdem aber eine nur sehr überschaubare Fahrpraxis. Da ich nach dem Schulabgang stets auch nur in Städten mit guter Infrastruktur und öffentlichen Verkehrsmitteln wohnhaft war, sah ich nie die Notwendigkeit mir ein eigenes Auto kaufen zu müssen. Für mich nur rausgeschmissenes Geld. Nachteil: Einfach mal so in ein Auto einsteigen und aufs Gas drücken? Keine gute Idee, weder für mich, das Auto noch den restlichen Verkehr und seine Teilnehmer.
Mal abgesehen von der Fahrpraxis, graut es mir schon beim Gedanken an die anachronistische Fahrtechnik. Ich hab es beispielsweise nie so ganz verstanden, warum man insbesondere hierzulande, auf dem alten Kontinent, übermäßig stolz auf die leidige Handschaltung ist. Automatik ist nur was für alte Omis und fette Amis? So dachten und denken auch heute noch viele Hobby-Rennfahrer auf deutschen Straßen. Warum eigentlich quält man sich damit? Muss man als teutonischer Automobilist grundsätzlich masochistisch veranlagt sein?
Tja, so möchte ich in Zukunft gerne Auto „fahren“:
Zum Glück ändert sich dies jetzt zwangsweise, denn E-Autos kennen keine Gangschaltung. Die „Automatik“ fährt quasi immer mit. So kann man sich ganz und gar auf den Verkehr konzentrieren – Gas geben, bremsen, links, rechts, vor, zurück … fertig. Und selbst dies wird zunehmend immer einfacher beziehungsweise entfällt ganz. Vorreiter beim autonomen Fahren ist da sicherlich Tesla. Der Traum vom selbstfahrenden Auto kommt immer näher und wird technisch schneller ausgereift sein, als es die rechtlichen Rahmenbedingungen sind. Auf absehbare Zeit wird halt der Fahrer (natürlich noch mit Führerschein) immer noch eingreifen müssen, doch die Steuerung des Automobils wird jetzt schon durch solche „Erlösungen“ wie dem Tesla-Autopiloten erleichtert.
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
Es geht in die richtige Richtung …
Letztlich lässt sich sagen: Wer in Zukunft als Automobilproduzent die Generation „iPhone“ fürs Fahren begeistern möchte, der muss die Steuerung immer mehr vereinfachen. Übrigens weiß dies auch Apple, die ein entsprechendes E-Auto wohl in den nächsten Jahren vorstellen werden. Schon jetzt weckt die neue Technik auch in mir den Wunsch sich mit dem Thema „Auto“ ernsthaft wieder zu beschäftigen. E-Autos mit ausgeklügelten Assistenzsystemen werden für mich zunehmend attraktiv, leider aber auch noch nicht wirklich bezahlbar. Tesla lässt sich den Ausblick in die Zukunft teuer bezahlen, die Software-Option des Autopiloten kostet beispielsweise mindesten 3.800 Euro, 7.500 Euro fürs volle Paket. Auch wenn die Begeisterung wächst, vom Munde absparen möchte ich mir die neuen E-Spielzeuge wiederum sicherlich nicht.
Ergo: Mein Traum von einer selbstfahrenden Zukunft muss noch etwas warten. Als Zwischenschritt dahin verstehe ich zumindest immerhin schon jetzt den anstehenden Siegeszug des E-Autos mit seinem obligatorischen „Automatikgetriebe“. Grund genug für mich am Ende vielleicht doch noch ein paar Auffrischungsstunden zu nehmen und mich mal wieder hinters Steuer zu setzen.
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