Die Furcht der Autofahrer, vom Verbrennungsmotor auf Akku umzusteigen, ist groß. Kaum ein Hindernis steht dem Siegeszug der E-Autos noch so sehr im Weg wie die Reichweitenangst. Doch die Sorge ist offenbar völlig unbegründet.
Nissan-Chef klärt auf: Reichweitenangst bei E-Autos ist unbegründet
Wer sich ein E-Auto zulegen will, wird sich in aller Regel über drei Dinge zu Anfang Gedanken machen: Was kost der neue Stromer? Wie und wo kann ich am besten laden? Wie weit komme ich mit einer Akkuladung? Über dem E-Auto-Kauf hängt bei vielen das Damoklesschwert der geringen Reichweite.
Dass dieses Schreckgespenst unbegründet ist, zeigt eine Umfrage, die der Autohersteller Nissan in Auftrag gegeben hat. Demnach sind Besitzer eines Elektroautos pro Jahr weiter unterwegs als Fahrer eines klassischen Verbrenners. Zwar ist der Unterschied kein großer, doch er zeigt: Wer mit dem Elektroauto fährt, ist offenbar keineswegs so aufgeschmissen, wie viele befürchten.
Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos legten der Umfrage zufolge im europäischen Durchschnitt mehr als 14.200 Kilometer pro Jahr zurück. Die Jahreslaufleistung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor betrage 13.600 Kilometer im Mittel, so Nissan in einer Pressemitteilung. „Wir sind zuversichtlich, dass die Reichweitenangst bald der Vergangenheit angehören wird, wenn immer mehr E-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind“, erklärt Arnaud Charpentier, der als Vizepräsident bei Nissan für die Produktstrategie in Europa zuständig ist.
Ist die Reichweite auch darunter? Im Video findet ihr typische Irrtümer über E-Autos:
E-Auto-Fahrer zufrieden: Reichweite besser als erwartet
Die Sorge, mit dem E-Auto Verzicht üben zu müssen, scheint demnach unbegründet, ist aber nichtsdestotrotz vorhanden. 58 Prozent der Fahrer von Benziner oder Diesel gaben die geringe Reichweite als „größtes Problem“ von E-Autos an.
Laut Nissan zeige sich hier eine „verzerrte Realität“. Denn E-Auto-Fahrer, die tatsächlich Erfahrungen mit batteriebetriebenen Fahrzeugen gemacht haben, sind anderer Ansicht: 70 Prozent bewerten die Reichweite ihres Elektroautos sogar als besser als erwartet. Zudem sind 69 Prozent der E-Auto-Fahrer mit dem bisherigen Ausbau der europäischen Ladeinfrastruktur zufrieden. Damit dürfte ein großer Nachteil von E-Autos vom Tisch sein. Der ADAC aber sieht aber noch einen anderen: E-Autos brauchen einen anderen Strommix, um wirklich effektiv zum Umweltschutz beizutragen.