Die Inflation macht vor Autopreisen nicht Halt, im Gegenteil. Wer sich einen neuen fahrbaren Untersatz zulegen will, muss dafür immer tiefer in die Tasche greifen. Auch zuletzt haben die Kaufpreise weiter angezogen. Ein Blick auf den VW Golf offenbart, wie schlecht es für Schnäppchenjäger steht.
Golf wird zu teuer: Neuwagenpreise gehen durch die Decke
Das neue Auto kommt Kunden heutzutage immer teurer zu stehen. Wie teuer, zeigt das Beispiel VW: Im Durchschnitt haben die Wolfsburger die Preise ihrer Modelle mit Verbrennungsmotor im Februar um 4,4 Prozent angehoben (Quelle: Autobild). Für den Golf bedeutet das ein neuer Einstiegspreis von 31.145 Euro. Immerhin in der Version 1.5 TSI, aber günstigere Versionen werden zumindest aktuell nicht angeboten.
Für das jahrelang beliebteste Auto der Deutschen geht der Preistrend damit weiter aufwärts. In durchschnittliche Monatsgehälter umgerechnet offenbart sich, wie schlecht es wirklich für Autokäufer steht, die aufs Geld achten wollen oder müssen: War der Golf Autobild zufolge 2018 im Schnitt noch für rund sechs Monatsgehälter zu haben, müssen Kunden heute bereits neun Monatsgehälter ausgeben. Grob gerechnet ein Plus von 50 Prozent in fünf Jahren.
Allgemein liegt der Neuwagenpreis in Deutschland sogar noch höher. Nach stetigem Plus liege er aktuell bei 42.790 Euro im Durchschnitt. Gegenüber 10,4 Monatsgehältern vor fünf Jahren bedeutet das heute, dass Autokäufer mehr als ein Jahresgehalt für einen Neuwagen zahlen (13,2 Monate Brutto-Gehalt).
VW ist mit dieser Tendenz daher keineswegs allein: Auch BMW und Mercedes setzen auf teurere Modelle und streichen gleichzeitig günstigere zusammen oder bieten Autos für kleines Geld in teuren Ausstattungsvarianten an. Sogar im Nachhinein sind teilweise noch Preiserhöhungen möglich. Aus Sicht der Hersteller lässt sich so prima Geld verdienen – der ADAC hatte die enteilenden Preise der Hersteller bereits zuvor angeprangert.
Der Kostenvergleich zwischen E-Auto und Verbrenner ist durch Preisexplosionen immer individueller geworden:
Inflation trifft Autokäufer besonders hart
Dem Autokosten-Index des Statistischen Bundesamts zufolge sind die Gesamtkosten für Autos seit 2017 um stolze 27 Prozent geklettert. Im gleichen Zeitraum stiegen die allgemeinen Lebenshaltungskosten um etwas mehr als 10 Prozent. Die Entwicklung der Autopreise hat die allgemeine und ohnehin hohe Inflation also längst hinter sich gelassen hat.
Damit bewahrheitet sich in Teilen eine Prognose, die Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer im Vorjahr gemacht hatte: Obwohl die Preise für Autos seit Monaten steigen, kommen die echten Folgen der Inflation erst mit Verspätung an und treiben die Autopreise noch weiter in die Höhe.