In Deutschland wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk durch Gebühren finanziert. Jetzt zeigt eine neue Karte, dass unsere europäischen Nachbarn vermehrt alternative Modelle nutzen. In der European Broadcasting Union haben die meisten Mitgliedsländer mittlerweile alternative Finanzierungsmethoden eingeführt.
Rundfunkbeitrag: Europa geht unterschiedlich vor
In Deutschland zahlen Haushalte einen monatlichen Beitrag in Höhe von 18,36 Euro für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der ehemals auch als GEZ-Gebühr bekannte Betrag sorgt immer wieder für Streitigkeiten. Ob er erhöht, verringert oder ganz abgeschafft werden soll, ist Gegenstand von Diskussionen.
Jetzt hat die European Broadcasting Union (EBU) eine Analyse veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass von den 56 Mitgliedsländern nur noch 21 Rundfunkgebühren erheben. Dieser Trend, der lange Zeit in Europa weit verbreitet war, ist heute vor allem in Zentraleuropa und Nordafrika zu beobachten.
Dass es also auch anders geht, zeigen Länder wie Frankreich, Tschechien, die Türkei sowie ganz Skandinavien. Dort wurden die Gebühren in den letzten Jahren abgeschafft. Die Slowakei ist das jüngste Land, das sich für die Abschaffung dieses Modells entschieden hat. Seit dem 1. Juli 2023 wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk dort nur noch aus Steuermitteln finanziert.
Die Art der Gebührenerhebung ist innerhalb der EBU recht unterschiedlich. In Polen und Tschechien erfolgt sie über die Post, während in der Schweiz die Firma Serafe AG damit beauftragt ist, die Gebühren einzutreiben. In einigen Ländern Südeuropas, den Balkanländern, Nordafrika und dem Nahen Osten werden Rundfunkgebühren hingegen zusammen mit der monatlichen Stromrechnung bezahlt (Quelle: Statista).
So viel kosten die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland:
8,6 Milliarden Euro Rundfunkbeitrag in Deutschland
Im Jahr 2022 erhielten ARD, ZDF und Deutschlandradio 8,6 Milliarden Euro über den Rundfunkbeitrag. Zahlungen von 46 Millionen Beitragskonten sorgten für diese Summe. Internen Dokumenten der ARD zufolge könnte der Rundfunkbeitrag auf bis zu 25,19 Euro monatlich steigen.