Der Ausbau der Stromnetze soll beschleunigt werden, um die Energiewende voranzutreiben. Auf Verbraucher könnten dadurch Mehrkosten von rund 80 Euro pro Jahr zukommen, zeigt ein Entwurf der Bundesregierung. Für Gewerbetreibende wird es noch teurer.
Schneller Netzausbau: Verbraucher zahlen drauf
Nachdem eine Expertenkommission der Bundesregierung erheblichen Nachholbedarf beim Ausbau der erneuerbaren Energien festgestellt hat, folgt nun die Reaktion: Zehn zentrale Infrastrukturprojekte sollen zügig angegangen werden – finanziert über die Stromrechnung der Bürger (Quelle: Augsburger Allgemeine).
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Netzentgelte wegen dieser beschleunigten Ausbauvorhaben für Privathaushalte und Gewerbe spürbar steigen: Während Haushalte mit Mehrkosten von rund 80 Euro pro Jahr rechnen müssen, könnten gewerbliche Nutzer sogar mit einem Anstieg von rund 900 Euro konfrontiert werden. Mittel- bis langfristig soll der Ausbau aber zu Einsparungen führen, heißt es.
Die geplanten Maßnahmen umfassen den vorgezogenen Ausbau mehrerer Leitungen und Konverter, die Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln. Die Projekte sind Teil des Bundesbedarfsplans und sollen Offshore-Windparks besser anbinden und die Übertragungskapazitäten zwischen den Bundesländern erhöhen. Ein zentrales Projekt ist der Suedost-Link, der künftig Windstrom in den Süden Deutschlands von den Küsten transportieren soll.
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Stromnetz-Ausbau: Union stellt Alternative vor
Parallel zum Gesetzentwurf der Bundesregierung hat die Union einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der nach einer kostengünstigeren Alternative zum teuren Erdkabelausbau sucht. Der Antrag fordert mehr Freileitungen, um die enormen Kosten für den Netzausbau zu senken – ein Einsparpotenzial von bis zu 35 Milliarden Euro ist im Gespräch.