Für Huawei geht es ans Eingemachte: Trotz aller Probleme konnte sich der Konzern bislang noch auf den Rückhalt im chinesischen Heimatmarkt verlassen. Damit ist jetzt auch Schluss. Größter Handyhersteller ist jetzt ein anderer.
Als Huawei mit US-Sanktionen belegt wurde, war es für viele Chinesen eine Selbstverständlichkeit, das Unternehmen zu stützen. „Jetzt erst recht“, war die Devise und der Kauf eines Huawei-Smartphones quasi patriotische Bürgerpflicht. Das ist gut zwei Jahre her und mittlerweile scheinen sich auch die Zeiten in der Volksrepublik geändert zu haben.
Huawei nicht mehr größter Handyhersteller in China
Laut Marktforscher von Counterpoint Research musste Huawei den Titel als größter Handyhersteller des Landes abgeben. Neue Nummer 1, so die Zahlen aus dem Januar 2021, ist jetzt Oppo – zum ersten mal in der Geschichte. Die Smartphone-Marke erreichte einen Marktanteil von 21 Prozent, was einem starken Wachstum von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Auf Platz 2 steht Vivo mit 20 Prozent, Huawei, Apple und Xiaomi folgen danach mit jeweils 16 Prozent.
Sowohl Oppo als auch Vivo gehören beide zu BBK Electronics, genauso wie OnePlus. Der im Westen kaum bekannte Hersteller vereint also mehr als 40 Prozent aller Smartphone-Verkäufe in China auf sich.
Hier können Huawei-Fans noch zugreifen:
Marktforscher sicher: „Huaweis Abwärtstrend wird weitergehen“
Die Gründe für Huaweis Absturz in China sind Counterpoint Research zufolge hauptsächlich auf die verschärften US-Sanktionen zurückzuführen. Zwar ist in der Volksrepublik der Zugang zu den Google-Play-Diensten irrelevant, allerdings hat Huawei immer weniger qualitativ hochwertige Bauteile auf Lager, um Smartphone-Flaggschiffe zu bauen. Darauf legen chinesische Kunden jedoch viel Wert. Der Verkauf der Tochtermarke Honor hat ebenfalls dazu beigetragen, Huaweis Marktanteile sinken zu lassen. „Huaweis Abwärtstrend wird weitergehen“, so die düstere Prognose der Marktforscher. Ob Huaweis Erfolge im Smartwatch-Markt diese Verluste werden auffangen können, ist zumindest fraglich.