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Tschüss, Nvidia! Nach 14 Jahren steige ich auf AMD um – nicht ohne Verlust

Nach einigen Wochen mit meiner neuen AMD-Karte wird es Zeit für ein erstes Fazit. (© Symbolbild GIGA)
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Es ist passiert: Nach 14 Jahren habe ich Nvidia endgültig den Laufpass gegeben und bin zu AMDs aktuellem Top-Modell gewechselt. Anfänglich hatte ich noch Angst, dass ich Nvidia hinterhertrauern würde, tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall: Ich liebe meine neue AMD-Karte! Dennoch gibt es zwei Nvidia-Features, die ich besonders schmerzlich vermisse.

Ein Kommentar von Robert Kohlick

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Umstieg von Nvidia auf AMD: Ich bin rundum zufrieden

Nachdem sich der Kauf des Referenzmodells der RX 7900 XTX als großer Fehler erwies – und mich einiges an Nerven kostete – entschloss ich mich dazu, AMD eine zweite Chance zu geben. Statt der Referenzkarte legte ich mir ein Custom-Modell von XFX (siehe Artikelbild) zu, welches nicht vom Hot-Spot-Problem betroffen war. Und nach den ersten Wochen mit der neuen Karte kann ich sagen: Ich bereue nichts.

Die neue RX 7900 XTX liefert mehr als genug Leistung, um meinen WQHD-Monitor mit 144 Hz in fast allen Szenarien ans Limit zu bringen – wenn nicht gerade mein Prozessor limitiert – und auch unter Volllast bleibt die Karte erstaunlich kühl und bietet entsprechend sogar noch etwas Übertaktungspotenzial, von dem ich aktuell jedoch zum Glück noch keinen Gebrauch machen muss.

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Tatsächlich fällt mir im Alltag gar nicht auf, dass ich jetzt eine Grafikkarte von AMD statt Nvidia im Rechner verbaut habe. Es läuft halt alles so, wie ich es gewohnt bin – außer in Spielen. Da läuft alles deutlich besser! Raytracing hatte ich sowieso noch nie beim Spielen aktiviert – ich bin der Spielertyp, der möglichst viel FPS haben will. Daher stört es mich auch kein Stück, dass meine AMD-Karte in diesem Bereich im Vergleich zu Nvidia den Kürzeren zieht.

Trotzdem gibt es zwei Nvidia-Features, die ich seit meinem Wechsel auf meine neue AMD-Karte schmerzlich vermisse.

Rückblick: Mit dem Referenzmodell der RX 7900 XTX hatte ich ein großes Problem:

AMD chancenlos: Mit NVENC kann AMF nicht mithalten

In den meisten Fällen bieten AMD und Nvidia ähnliche Funktionen, nennen sie nur unterschiedlich. Nvidias DLSS gibt es bei AMD in der Form von FSR. Gameplay-Aufnahmen können bei Nvidia via Shadowplay erstellt werden, AMD bietet ebenfalls ein Recording-Feature in seiner Treiber-Software an. Nvidias Treiber kann die Grafikeinstellungen eurer Spiele automatisch an die Leistung eurer Grafikkarte anzupassen, AMD bietet Spielern die gleiche Option.

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Doch in zwei Punkten hat Nvidia meiner Meinung nach aktuell noch die Nase vorne: NVENC und Nvidia Broadcast.

NVENC ist Nvidias hauseigener Hardware-Encoder, der zum Streamen auf Twitch genutzt werden kann. Zwar bietet auch AMD einen eigenen Hardware-Encoder, doch dessen Bildqualität ist der von NVENC bei gleicher Bitrate haushoch unterlegen. Im direkten Vergleich treten bei AMD häufiger Blockartefakte auf, viele Details gehen verloren. Für alle Leute, die ab und zu auf Twitch streamen, ist das verdammt ärgerlich.

Dieses Problem könnte sich irgendwann in Luft auflösen, wenn Twitch sich dazu entschließen sollte, den deutlich effizienteren AV1-Codec zu unterstützen (Quelle: golem). Dieser bietet bei gleicher Bitrate eine merklich höhere Bildqualität und wird sowohl von AMD- als auch Nvidia- und Intel-Karten unterstützt. Doch da das bislang nicht der Fall ist, bleibt Nvidia weiterhin der Streaming-König.

Wie funktioniert das Streamen via NVENC? Nvidia erklärt es in einem kurzen Video:

Nvidia erklärt: Streaming mit NVENC

Nvidia Broadcast vs. AMD Geräuschunterdrückung

Und auch in Sachen Geräuschunterdrückung kann AMD Nvidia nicht ansatzweise das Wasser reichen. Mit Broadcast hat Nvidia ein potentes Programm für alle RTX-Karten in seinem Portfolio (bei Nvidia herunterladen), das es zuverlässig schafft, nicht nur Hintergrundrauschen, sondern auch penetrante Störgeräusche von Mikrofonaufnahmen live herauszufiltern, ohne dabei die eigentliche Stimmaufnahme zu stark zu beeinträchtigen.

Auch AMDs Noise Suppression schafft es zwar, das Grundrauschen des Mikros um etwa 5 bis 10 dB abzusenken, zieht jedoch die Stimmaufnahme derart in Mitleidenschaft, dass man das Gefühl hat, die betroffene Person würde in eine etwa 15 Jahre alte Webcam sprechen. Überzeugt euch gerne selbst davon:

Der externe Inhalt kann nicht angezeigt werden.

Keine Sorge, AMD – ich bleibe dir treu!

Auch wenn diese beiden Dinge mich seit dem Wechsel zu AMD immer mal wieder stören, habe ich trotzdem das Gefühl, die richtige Wahl getroffen zu haben. Seit dem Wechsel auf das Custom-Modell der RX 7900 XTX gab es effektiv keine Situation, in der ich meinen Kauf wirklich bereut habe.

Das soll aber nicht heißen, dass ich mich nicht freuen würde, wenn meine beiden Kritikpunkte mit einem zukünftigen Update doch noch aus der Welt geschafft werden, AMD. Und ich bin mir sicher, dass ihr damit viele Nvidia-Fans ebenfalls zum Umstieg bewegen könnt. Also überlegt es euch!

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