Das klassische UKW-Radio hat keine Zukunft mehr. Ein erstes Bundesland hat nun einen Zeitplan für die Abschaltung vorgelegt: Ab 2025 beginnt für einige Sender der Umstieg auf DAB+. Spätestens 2031 ist dann ganz Schluss.
UKW-Hörfunk: Abschaltung in Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein macht Ernst mit der Digitalisierung des Hörfunks: Bis 2031 wird das Bundesland komplett von UKW auf das Digitalradio DAB+ umsteigen. Die Umstellung beginnt bereits 2025 mit einigen Sendern, die dann nur noch digital zu empfangen sind.
Dazu gehören Radio Bob, Delta Radio und Antenne Sylt, die dann komplett auf DAB+ umstellen. Das öffentlich-rechtliche Deutschlandradio zieht nach und stellt Mitte 2025 seine 16 UKW-Sender in der Region auf DAB+ um. Bis 2031 soll dann der Parallelbetrieb von UKW und DAB+ beendet sein. Wer danach noch Radio hören möchte, kann dies nicht mehr über analoge Empfangsgeräte tun.
DAB+ hat gegenüber dem alten UKW einige Vorteile: DAB+ bietet nicht nur eine bessere Klangqualität, sondern auch eine größere Auswahl an Sendern. Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, Warnmeldungen in Notsituationen wie Hochwasser oder Sturm zu verbreiten.
Für die Hörer bedeutet dies allerdings, dass zum Teil neue Radiogeräte angeschafft werden müssen. Diese sind bereits ab 30 Euro zu haben, wie die Landesregierung Schleswig-Holstein mitteilt. Auch alte Radiogeräte können mit Adaptern für den DAB+-Empfang umgerüstet werden.
Fest steht aber auch: Viele Einwohner des nördlichsten Bundeslandes haben den Umstieg von UKW auf DAB+ noch nicht vollzogen. Einer Umfrage zufolge können derzeit 35 Prozent der Haushalte in Schleswig-Holstein DAB+ empfangen. Bundesweit sind es 33 Prozent.
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Radio-Umstellung: Doppelte Infrastruktur zu teuer
Laut Dirk Schrödter, Chef der Kieler Staatskanzlei, muss sich auch der Hörfunk der digitalen Transformation stellen: „Es macht betriebswirtschaftlich und volkswirtschaftlich keinen Sinn, zwei Infrastrukturen für UKW und DAB+ aufrechtzuerhalten und zu finanzieren“, so Schrödter (Quelle: Lübecker Nachrichten).