Der Fahrradhersteller Canyon will seine E-Bikes standardmäßig mit einer neuen Sicherheits-Technologie ausstatten. Diese könnte Radfahrern im besten Fall das Leben retten, indem Unfälle vermieden werden. Die E-Bikes kommunizieren dazu mit Autos und Lastwagen – und drosseln deren Geschwindigkeit.
Canyon: E-Bikes kommunizieren mit Autos
Der deutsche Fahrradhersteller Canyon Bicycles hat eine Kooperation mit Autotalks bekannt gegeben, einem Anbieter von Auto-Kommunikationslösungen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, E-Bikes sicherer zu machen. Unfälle sollen reduziert und die Sicherheit für Radfahrer insgesamt erhöht werden.
Es ist geplant, die V2X-Technologie von Autotalks bei Premium-E-Bikes von Canyon einzusetzen. Darüber kommuniziert das E-Bike im Hintergrund mit Autos und Lastwagen, die sich in der Nähe befinden und ebenfalls ein V2X-System besitzen. In Zukunft könnten die Systeme Unfälle vermeiden, indem die Geschwindigkeit von Autos oder Lastwagen automatisch reduziert wird, wenn eine bevorstehende Kollision berechnet wird.
Anders als Menschen sind V2X-Systeme nicht auf Sichtkontakt angewiesen. Einen toten Winkel gibt es nicht, sagen die Hersteller. Auch das sogenannte Dooring könne damit verhindert oder reduziert werden, da V2X das Öffnen von Autotüren temporär unterbinden kann.
Nach Angaben von Canyon verfügen bereits rund eine Million Autos auf europäischen Straßen über V2X-Systeme. Wenn auch E-Bikes damit ausgestattet werden, erhöhe sich die Sicherheit im Straßenverkehr weiter. Der Fahrradhersteller geht davon aus, die Technologie ab Ende 2026 bei seinen E-Bikes einsetzen zu können.
Manche Fahrräder setzen schon auf KI:
Canyon: Fahrradsicherheit unzureichend
Für Lionel Guicherd-Callin von Canyon ist mangelnde Sicherheit im Straßenverkehr für Radfahrer „ein Hindernis dafür, mehr Menschen zum Radfahren zu bewegen“. V2X-fähige Fahrräder würden dazu beitragen, „ein verantwortungsvolleres Fahrverhalten von Kraftfahrzeugen zu ermöglichen“ (Quelle: Canyon).