Im April führte Apple mit der „App-Tracking-Transparenz“ eine nicht ganz unumstrittene neue Funktion in iOS 14.5 ein – meist ein Segen für die Nutzerinnen und Nutzer, hingegen eine Kampfansage an die App-Anbieter. Doch wie kommt das Feature an? Die iPhone-Nutzer geben schon mal ein eindeutiges Urteil ab, wie jüngste Daten nun nahelegen.
Apples „App-Tracking-Transparenz“ schlug hohe Wellen und wurde kontrovers diskutiert. Zur Erinnerung: Apps müssen seit iOS 14.5 zwangsweise vorab bei Nutzerinnen und Nutzer um Erlaubnis fragen, wollen sie die Daten der selbigen zu personalisierten Werbezwecken aufzeichnen, nutzen oder sogar weiterverkaufen. Anwender können das Tracking zudem in den Einstellungen auch generell unterbinden, dann entfallen von vornherein die Einzelnachfragen der Apps. Der Kunde bekommt also das „erste Recht“ der Entscheidung und somit eine aktive Wahlfreiheit.
Neue Wahlfreiheit: iPhone-Nutzer beziehen Stellung
Für App-Entwickler ein herber Schlag, wird ihnen doch so ein bisher einträgliches Geschäftsmodell quasi entzogen beziehungsweise unmöglich gemacht. Zumindest dann, wenn die Mehrzahl der Nutzer das Tracking eben nicht mehr erlaubt. Doch wie viele erteilen nun doch noch eine Erlaubnis, wie viele lehnen ab und geben der Verfolgung somit einen Korb?
In diesem Video wird die Funktionsweise des neuen Features von Apple aufgezeigt:
Bisher gab es dazu nur Vermutungen, jetzt wird Gewissheit daraus. Die App-Analysefirma Flurry (gehört zu Verizon Media) hat passenderweise neue Daten zur App-Tracking-Transparenz veröffentlicht und die sind für App-Entwickler alles andere als beruhigend. Demzufolge erteilen 96 Prozent aller iPhone-Nutzer in den USA der Datenverfolgung eine Absage – ein deutliches Urteil. International sieht die Sachlage für App-Anbieter etwas besser aus, denn weltweit betrachtet erlauben immerhin 11 Prozent der Kunden den Zugriff. Objektiv betrachtet ist aber auch dieser Wert eine eindeutige Watsche.
Geschäft ohne Zukunft?
Kurz und bündig: Nur die wenigsten iPhone-Nutzer wollen von personalisierter Werbung in Apps verfolgt werden oder aber ihre Nutzerprofile verkauft sehen. Schon jetzt kann man sagen, dass dieses Geschäftskonzept auf dem Apple-Handy wohl dem Tode geweiht ist. Ändern könnte dies jetzt nur noch eine richterliche Entscheidung in den jeweiligen Märkten. So klagen beispielsweise hierzulande schon mehrere Branchenverbände gegen Apples neue App-Tracking-Transparenz. Das letzte Wort ist wohl noch nicht gesprochen.